Renditekompression bei Logistik im Schnitt bei 24 bps
- Renditen von Büro- und Einzelhandelsobjekten in Top-Lagen steigen
- In B-Lagen weiterhin Renditekompression
- Spotlight: Büroflächennachfrage dürfte langfristig wieder steigen
- Umwandlung leerer Büros in Wohnraum nicht zu erwarten
Deutsche Logistikimmobilien bleiben in der Corona-Zeit die attraktivste Anlagekategorie bei Investoren. Allerdings verlangsamte sich die Renditekompression für Core-Logistikimmobilien in den Top-15-Standorten in den vergangenen sechs Monaten von 40 auf 24 Basispunkte (bps). Wie der 13. Real Estate Investor Survey der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) von April 2021 ergab, sind Investoren zunehmend an Logistikobjekten in B- und C-Standorten interessiert.
Hingegen steigen die Renditen für Büroimmobilien in den Top-7-Lagen in allen Risikoklassen im Durchschnitt um 17 bps. In der Erhebung von Oktober 2020 hatten alle Top-7-Städte noch Renditekompressionen verzeichnet. In allen B-Lagen und in den meisten Regionen halten die Kompressionen für Büroimmobilien indes an, wobei sich das Investoreninteresse von Core- auf Core-Plus-Objekte verlagert.
Berliner Einzelhandel profitiert von Showrooms
Nach den anhaltenden Renditekompressionen der letzten beiden Surveys (November und März 2020), zeigen Core-Einzelhandelsobjekte in den Top-7-Städten wieder einen Renditeanstieg von durchschnittlich 25 bps.
Die Spitzenmieten in den Top-7-Städten im Core-Segment sinken um 5,8 Prozent – den kräftigsten Rückgang erlebt Stuttgart mit 11 Prozent. In Berlin steigt die Core-Spitzenmiete für Einzelhandelsobjekte indes von 260 Euro/Quadratmeter auf 274 Euro/Quadratmeter – ein Zeichen dafür, dass die Bundeshauptstadt von der wachsenden Bedeutung von Schaufensterflächen als “Showrooms” zur Animation von Online-Käufen während der Corona-Zeit profitiert.
Stärkstes Mietwachstum in Köln
Erstmals wurden bei der Studie auch Daten für den deutschen Wohnimmobilienmarkt erhoben. Demnach ist München teuerster Standort: Die Rendite für neu gebaute Mehrfamilienhäuser liegt dort bei 1,9 Prozent, für Neubauten im Core-Segment liegt sie bei 2 Prozent.
Für Neubauten wird in der bayerischen Landeshauptstadt ein durchschnittlicher Höchstpreis von 23.333 Euro/Quadratmeter aufgerufen. Die Spitzenmiete für Neubauten liegt bei 30,70 Euro/Quadratmeter. Investoren rechnen mit einem durchschnittlichen Mietwachstum in den Top-7-Städten von 1,3 Prozent jährlich. Das stärkste Mietwachstum p.a. wird für Köln (1,8%) und Düsseldorf (1,7%) erwartet.
Konversion von Büroflächen zu Wohnungen wird nicht erwartet
Eine gesonderte Befragung zur Zukunft von Büroflächen in Zeiten des Homeoffice ergab, dass der Büroflächenbedarf sich mittelfristig stabilisieren und langfristig wieder steigen dürfte. Die Mehrheit der Investoren ist der Ansicht, dass Remote-Arbeit langfristig an Bedeutung gewinnen wird. Eine Konversion leerstehender Büroflächen in Wohnflächen ist allerdings nicht zu erwarten.
“Bei Wohnimmobilien werden künftig nachhaltige ESG-Kriterien bei den Anlageentscheidungen eine wesentliche Rolle spielen”, ergänzt PwC-Partner und Leader Real Estate Thomas Veith. “Infolge der demografischen Entwicklung dürfte auch die Nachfrage nach altersgerechten Quartiersentwicklungen steigen.”
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