Anleihen aus Schwellenländern werden bei Anlegern im Dauerzinstief immer beliebter.

 

Warren Hyland, Portfoliomanager Emerging Markets bei Muzinich & Co., erklärt im Gespräch mit Scope-Analystin Manqing Sun, was die Asset-Klasse derzeit attraktiv macht.

In heimischen Gefilden werden Bond-Anleger nicht mehr fündig. Die ultralockere Geldpolitik der Notenbanken hat die Renditen sicherer Staatsanleihen dahinschmelzen lassen, in Deutschland und vielen anderen Industriestaaten mit Top-Bonität sind sie sogar seit langem negativ. Anders in den Emerging Markets: Dort erzielen Anleihen mitunter aktienähnliche Renditen, und das oft bei einem Bruchteil der Volatilität. Bond-Investoren zieht es daher mehr und mehr in die Schwellenländer.

Gleichwohl sind Investments dort mit Risiken verbunden: Die Pandemie hat viele Schwellenländer nach wie vor fest im Griff. Der jüngste Anstieg bei US-Anleiherenditen schürt zudem Ängste vor einem Ende der Rally.

Warren Hyland, Portfoliomanager Emerging Markets bei Muzinich & Co., beobachtet die Region seit vielen Jahren. Im Scope-Webinar hat er sich der Frage gewidmet, wie es aktuell um Schwellenländer-Anleihen steht, ob sich die Rally doch noch fortsetzt – und auf welche Titel Anleger jetzt setzen sollten. Das Bild, das er gegenüber Scope-Analystin Manqing Sun von der Anlageklasse zeichnet, ist zweigeteilt: Der Blick auf Unternehmen in Schwellenländern stimmt ihn hoffnungsfroh, weil diese zuletzt vielfach Schulden abbauen konnten und sich langsam wieder auf dem Pfad der Erholung begeben. Auf staatlicher Seite ist die Lage dagegen weiter angespannt: Viele Schwellenländer haben sich im Zuge der Coronakrise höher verschuldet, um humanitäre und wirtschaftliche Folgen der Pandemie abzumildern. Gleichzeitig sind Steuereinnahmen zurückgegangen, weil viele Bürger ihre Jobs verloren haben. Wann die Regierungen beginnen können, die Schulden wieder abzubauen oder Ausgaben zu senken, ist offen. Aktuell sind Unternehmensanleihen daher für den Fondsmanager die bessere Wahl.

Wunsch und Wirklichkeit

Viele EM-Corporate-Bonds sind laut Hyland zwar nicht mehr günstig, in Anbetracht des ökonomischen Umfelds und der zu erwartenden Reflationierung der Wirtschaft aber immer noch fair bewertet. Ein häufiger Fehler unter Schwellenländer-Investoren liege darin, zu viel auf einmal zu wollen, warnt der Portfoliomanager. Hohe Rendite, geringe Volatilität und niedrige Ausfallwahrscheinlichkeit ließen sich nun mal kaum gleichzeitig erreichen – jedenfalls nicht mit einem einzigen Investment. Hyland spricht auch vom „unmöglichen Dreieck“.

Wer Renditechance und Werterhalt kombinieren will, kann auf Fonds wie den Muzinich EmergingMarketsShortDuration setzen. Fondsmanager Hyland investiert dort in Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating sowie Hochzinsanleihen aus mehr als 50 Ländern in verschiedenen Entwicklungsstadien. Er fokussiert sich auf kurze Laufzeiten, um die Volatilität des Fonds zu begrenzen. Außerdem ist er so in der Lage, das Risiko im Fonds feingliedrig zu steuern und flexibel auf Veränderungen am Kapitalmarkt zu reagieren.

 

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