Die Zinsen steigen und der Markt preist schon ab Ende 2022 höhere Leitzinsen ein.

 

„Doch leichte inflationäre Tendenzen machen noch keine Inflation“, sagt Amit Chopra von Western Asset Management, einem spezialisierten Investmentmanager und Teil von Franklin Templeton. Es gibt einige Argumente, dass die Märkte in ihrer Erwartung zu voreilig sind.

Die Experten von Western Asset Management sehen aktuell keine ernsthafte Bedrohung der Märkte durch Inflation. „In Anbetracht des strukturellen Umfelds, in dem wir uns vor der Covid-Rezession befanden, und der zusätzlichen Herausforderungen, die sich daraus ergaben, sehen wir kaum eine anhaltende oder ausufernde Inflation“, so Amit Chopra, Portfoliomanager bei Western Asset Management. Chopra verweist darauf, dass die Reflation durch die Begeisterung der Märkte im Zuge neuerlicher fiskalischer Anreize Fahrt aufgenommen hat. „Neben der positiven Entwicklung im Kampf gegen die Pandemie und dem Comeback der Wirtschaft führte das zu steigenden Renditen. Dieses höhere Renditeniveau beunruhigt einige Anleger und schürt Ängste vor einer Inflation. Bei Western Asset erwarten wir auf längere Sicht ein günstiges Inflationsumfeld und können uns nur schwer vorstellen, wie die Wirtschaft eine anhaltende Inflation oberhalb des Inflationsziels der Fed von zwei Prozent erzeugen soll“, so Chopra.

Um die Zinsen nachhaltig steigen zu lassen, ist es nach Ansicht der Experten notwendig, dass sich Teuerungstendenzen für längere Zeit in den Konjunkturdaten niederschlagen. „Zwar ist nicht auszuschließen, dass es beispielsweise bei den Rohstoffpreisen zu inflationären Tendenzen kommen wird, doch bedeutet das noch lange nicht, dass eine solche Entwicklung zu einer breiten Inflation führt“, sagt Chopra.

Der Portfoliomanager verweist darauf, dass die Fed spätestens nach ihrem neu definierten Inflationsziel Zeit hat, die Entwicklung der Teuerung zu interpretieren. „Die Fed hat klar erklärt, dass sie jeden vorübergehenden Inflationsanstieg abwarten würde, bevor sie die Zinsen anhebt. Was für die Fed und die Zinsmärkte wirklich wichtig ist, ist die Inflation Ende 2022 oder Anfang 2023“, betont Chopra.

Als weitere Argumente führt der Experte ins Feld, dass Inflation ein globales Phänomen ist, das sich aber aktuell gerade wegen der noch immer in manchen Regionen bestehenden starken Einschränkungen im Zuge der Pandemie noch nicht einstellt. Weiterhin würden hohe Arbeitslosenzahlen, die geringe Kreditvergabe sowie die geringe Preissetzungsmacht der Unternehmen im Zuge des weltweiten Überangebots gegen eine Inflation sprechen.

„Die Vermögenspreise sind höher und die Zinssätze sind in Erwartung eines reflationären Umfelds bereits schnell angestiegen. Der Markt erwartet nun, dass die Fed mehr als drei Zinserhöhungen um 25 Basispunkte im Jahr 2023 vornehmen wird. Wir glauben, dass es erst des Nachweises einer realen Inflation bedarf, bis diese Zinsschritte wirklich umgesetzt werden“, sagt Chopra.

 

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