Corona ist auch bei der Geldanlage das beherrschende Thema
Die größte Sorge der Deutschen mit Blick auf ihre Geldanlagen ist aktuell, dass es durch die Corona-Pandemie zu einem wirtschaftlichen Abschwung kommen könnte. 75 Prozent der Menschen hegen diese Befürchtung. Hingegen hat die Kritik an der Niedrigzinspolitik der EZB stark abgenommen, nur noch 41 Prozent der Anlegerinnen und Anleger halten diese für falsch, 2020 waren es noch 61 Prozent. Der Klima- und Umweltschutz sind für 44 Prozent der Deutschen die wichtigste Facette von Nachhaltigkeit. Mittlerweile investieren bereits 17 Prozent in nachhaltige Fonds, fast dreimal mehr als im Vorjahr (2020: 6 Prozent). Die Sicherheit der Geldanlage ist weiter der wichtigste Faktor bei der Auswahl der Anlageform, der Wunsch nach Flexibilität nimmt aber stark zu.
Das sind einige Ergebnisse einer repräsentativen Studie zum Anlageverhalten der Deutschen, die die Gothaer Asset Management AG (GoAM) von der forsa Politik- und Sozialforschung im Januar 2021 bereits zum zwölften Mal durchführen ließ.
Corona schürt Ängste
Auch im Hinblick auf ihre Geldanlagen ist Corona das beherrschende Thema für die Deutschen. Drei Viertel befürchten, dass die Pandemie zu einem wirtschaftlichen Abschwung führen könne. Die Angst vor einer Inflation bewegt sich auf dem Niveau des Vorjahres (2021: 60 Prozent, 2020: 62 Prozent). Die Sorge, dass die getätigten Anlagen später einmal nicht ausreichen werden, um den Lebensstandard zu halten, verblasst hingegen etwas und treibt nur noch 41 Prozent der Bürgerinnen und Bürger um, 2020 waren es noch 47 Prozent.
Nachlassende Kritik an Niedrigzinspolitik
Das Meinungsbild zur anhaltenden Niedrig- beziehungsweise Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank hat sich enorm verändert: Während 2020 noch 61 Prozent der Befragten die Leitzinspolitik der EZB für falsch hielten, sind es aktuell nur noch 41 Prozent, ganze 20 Prozentpunkte weniger. 46 Prozent befürworten diese Politik mittlerweile, der höchste bisher gemessene Wert seit 2016. Den höchsten Zuspruch erhält dieses Vorgehen in der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen. Hier sind 59 Prozent der Ansicht, dass die Niedrigzinspolitik richtig sei.
„In Zeiten der Krise und vor dem Hintergrund der stark zunehmenden Staatsverschuldung zur Stützung der Wirtschaft ist es nicht verwunderlich, dass die Zinspolitik der EZB wieder auf mehr Zustimmung in der Bevölkerung stößt. Viele Menschen leiden schon jetzt unter den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie und befürworten daher die staatliche Unterstützung, die durch die niedrigen Zinsen erleichtert wird,“ erklärt Christof Kessler, Vorstandssprecher der Gothaer Asset Management AG.
Nachfrage nach nachhaltigen Investments steigt
Trotz aller wirtschaftlichen Ängste ist das Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz bei den Deutschen weiterhin ausgeprägt. Auf die Frage, welche Facette von Nachhaltigkeit – Umwelt- und Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit oder verantwortungsvolle Unternehmensführung – ihnen am wichtigsten sei, nannten 46 Prozent der Befragten den Umwelt- und Klimaschutz (2020: 44 Prozent). Für 32 Prozent der Bürgerinnen und Bürger ist soziale Gerechtigkeit der wichtigste Aspekt (2020: 28 Prozent).
58 Prozent der Befragten sind sogar bereit, in eine nachhaltige Geldanlage zu investieren, auch wenn sie gleichzeitig eine geringere Rendite erhalten würden. Das sind noch einmal fünf Prozentpunkte mehr als 2020 (53 Prozent). Besonders ausgeprägt ist diese Einstellung bei den 30- bis 44-Jährigen (70 Prozent). Dementsprechend erfreuen sich nachhaltige Investments wachsender Beliebtheit, mit 17 Prozent investieren fast dreimal so viele Menschen in nachhaltige Fonds wie noch im Vorjahr (6 Prozent).
„Rendite und Nachhaltigkeit müssen allerdings kein Widerspruch sein,“ so Experte Kessler. „Beispielsweise hat der Gothaer Multi Select, der 2020 als einer der fünf besten nachhaltigen vermögensverwaltenden Fonds ausgezeichnet wurde, im letzten Jahr eine Wertsteigerung von 17,5 Prozent erzielt.“
Fonds mit steigender Nachfrage
Neben nachhaltigen Fonds haben auch Aktien- und Indexfonds mit 49 Prozent und 26 Prozent (2020: 42 und 16 Prozent) deutlich in der Gunst der Anleger gewonnen. Einen leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen auch vermögensverwaltende Fonds von 10 auf 13 Prozent.
Nach Anlageformen mit höherer Renditeerwartung gefragt, nennen 31 Prozent der Befragten an erster Stelle Immobilien. Das sind vier Prozentpunkte mehr als im vergangenen Jahr. Dicht dahinter liegen Aktien mit 30 Prozent (2020: 29 Prozent). Fonds sehen 14 Prozent der Befragten als lukrativ an (2020: 16 Prozent). 33 Prozent der Befragten konnten keine Alternative benennen (2020: 33 Prozent).
Sichere Anlageformen im Fokus
Das wichtigste Anliegen der Befragten bei der Geldanlage ist weiterhin die Sicherheit mit 46 Prozent. Dennoch sinkt dieser Wert seit einigen Jahren, 2020 war dieser Aspekt noch 52 Prozent der Menschen am wichtigsten, 2019 sogar 57 Prozent. Hingegen ist der Wunsch nach Flexibilität in der Anlage im Vergleich zum Vorjahr deutlich gewachsen. Spielte dies 2020 noch für 31 Prozent die wichtigste Rolle, sind es mittlerweile schon 36 Prozent. Eine hohe Rendite hat nach wie vor nur für eine kleine Minderheit von 9 Prozent die größte Bedeutung (2020: 10 Prozent).
Wie legen die Deutschen ihr Geld an? An erster Stelle liegt nach wie vor das Sparbuch mit 44 Prozent (2020: 48 Prozent). Auch Lebensversicherungen erfreuen sich mit 27 Prozent (2020: 30 Prozent) weiter großer Beliebtheit, Fonds bleiben mit 26 Prozent (2020: 24 Prozent) relativ konstant, ebenso Anlagen in Immobilien (2021 und 2020: 32).
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