2020 war für Anleger durch die ineinandergreifende Gesundheits-, Wirtschafts- und Klimakrise geprägt – doch für 2021 ist Erholung zu erwarten
2020 hatten Anleger weltweit mit gleich drei, miteinander verknüpften Krisen zu kämpfen: gesundheitlich, wirtschaftlich und klimatisch. Die globale Wirtschaftsleistung sank so stark wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. „In diesem Zusammenhang ist es schwierig, 2021 besonders optimistisch zu sehen. Doch nach 20 Jahren im Bereich der nachhaltigen Investments bin ich geübt darin, mich als pragmatischer Optimist auf die Chancen zu konzentrieren“, sagt Jane Ambachtsheer, Global Head of Sustainability bei BNP Paribas Asset Management im aktuellen Investment Outlook 2021.
2021 sollte sich die Konjunktur erholen – nicht zuletzt, da mehrere Impfstoffe gegen COVID-19 zur Verfügung stehen. Die Bloomberg-Konsenseinschätzung erwartet ein globales Wachstum von 5,2 Prozent. Die Erholung greift aber nicht überall gleichermaßen: Während für die USA erwartet wird, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) bis Ende 2021 wieder Vorkrisenniveau erreicht, dürfte der Eurozone dies erst ein Jahr später vollständig gelingen. Zahlreiche Regierungen in der Währungsgemeinschaft haben auf den wirtschaftlichen Schaden durch COVID-19 mit massiven Finanzhilfen reagiert. Vorerst sind diese Regierungen in der Lage, genug Kapital aufzunehmen, um die Auswirkungen der Lockdowns abzufedern – jedoch nicht genug, um das Wachstum rasch wieder auf das Niveau vor der Pandemie zu bringen.
Die Schwellenländer haben ähnliche BIP-Rückgänge wie die Industrienationen erlitten. Sie setzten aber weit weniger fiskalische oder monetäre Anreize. Dadurch sind sie geringeren Risiken durch eine höhere Schuldenlast ausgesetzt als die USA und Europa. „Die Bewertungen der Schwellenländermärkte im Vergleich zu den entwickelten Märkten erscheinen ganz vernünftig und wir erwarten, dass sie einen Teil ihrer Underperformance des letzten Jahrzehnts wettmachen werden“, sagt Daniel Morris, leitender Marktstratege von BNP Paribas Asset Management.
Asiens Volkswirtschaften dürften zudem stark vom Aufschwung Chinas profitieren. Dank des wirksamen Pandemie-Managements hat die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft die BIP-Verluste aus dem Lockdown schon wieder wettgemacht – und das ohne quantitative Lockerung, negative Zinssätze oder hohe Staatsverschuldung. Für 2021 setzt BNP Paribas Asset Management daher auf diese drei Investmentthemen: Innovationen und Technologiesprünge, den Wandel hin zu einer CO2-ärmeren Wirtschaft und den Kampf gegen den Klimawandel sowie Investments in Asien, vor allem in China.
Innovationen und neue Technologien: COVID-19 hat hier wie ein Katalysator gewirkt: Dezentrales Arbeiten ist zur Norm geworden. Das hat eine größere Nachfrage nach Technologie und innovativen Lösungen von Telekonferenzen bis hin zum Zugang zu Cloud Computing ausgelöst. Auch Künstliche Intelligenz (KI) und Big Data werden zunehmend als wesentliche Instrumente zur Lösung wichtiger wirtschaftlicher, demografischer und gesellschaftlicher Fragen gesehen. So könnte etwa in der Telemedizin der verstärkte Einsatz neuer Technologien, wie KI, dazu führen, ganz neue Heilmethoden und andere Innovationen zu entwickeln.
Der Weg zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft: Wind- und Solarenergie sowie Biokraftstoffe haben heute einen festen Platz im Energiemix. Der Sektor hat aber noch enormes Wachstumspotenzial, etwa durch verbesserte Brennstoffzellen und Batterietechnologien. Der Trend zur dezentralen Energieerzeugung schafft neue Möglichkeiten in der Energieinfrastruktur, während die Digitalisierung dazu beiträgt, die Energieeffizienz in der Industrie, in Gebäuden und Haushalten zu verbessern.
„Im Kampf gegen den Klimawandel sehen wir vor allem grünen Wasserstoff als Schlüsseltechnologie. Weltweit werden Kohlenstoff-Preisregelungen erforderlich sein, um Wasserstoff kommerziell nutzbar zu machen – zunächst als Rohstoff, dann als Alternative zu Erdgas und Benzin“ erklärt Ambachtsheer. Das bedeute den Aufbau einer komplett neuen Industrie, der über mehrere Jahrzehnte hinweg hohe Investitionen erfordert. „Von der Größenordnung dürfte dies etwa mit der Verbreitung der Solar- und Windenergie vergleichbar sein – und verspricht ebenso viele attraktive Investmentchancen“, ergänzt die Nachhaltigkeits-Expertin.
Nachhaltige Geldanlagen bestehen die Feuertaufe: Im Jahr 2020 mussten sich ESG-orientierte Aktienindizes zum ersten Mal einem Bärenmarkt stellen – und konnten sich behaupten. Bereits in den vergangenen drei Jahren haben sich die Benchmarks MSCI World Socially Responsible Index und MSCI World ESG Equity Index besser entwickelt als die traditionellen globalen Aktienindizes. „Eine solide ESG-Performance trägt nachweislich zu langfristigen, nachhaltigen Renditen bei, was sie zu einem wesentlichen Aspekt bei der Wertpapierauswahl macht. Bei BNP Paribas Asset Management ist sie der Eckpfeiler unserer Anlage-Philosophie“, erläutert Ambachtsheer.
„Die gegenwärtige Krise erinnert uns daran, dass Anleger Investitionen auf nachhaltiges, langfristiges Wachstum hin ausrichten müssen. Dies ist von entscheidender Bedeutung, weil der typische Investitionszyklus von drei bis fünf Jahren eben nicht dem Zeitraum entspricht, der für die Umstellung auf grünen Wasserstoff, die Verwirklichung der E-Mobilität, die Entwicklung von Naturkapitalbeständen, wie sauberes Wasser und fruchtbarer Boden, oder den Aufbau einer grünen Infrastruktur erforderlich ist.“
Chinas Bedeutung wächst auch für Anleger: Auch aus China werden neue Impulse für nachhaltige Investments kommen. Das Land will bis 2060 CO2-neutral werden. Sollte der nächste Fünf-Jahres-Plan, der im März 2021 verabschiedet wird, konkrete Maßnahmen zur Verringerung der Abhängigkeit von Kohlestrom beinhalten, wird das viel frisches Kapital in erneuerbare Energien lenken. Insgesamt dürfte die Volkswirtschaft mit ihren 1,4 Milliarden Menschen Anlegern interessante Chancen bieten.
Dennoch ist China in den Portfolios vieler Investoren untergewichtet. Nach der Pandemie sollten Anleger eine gezielte Allokation in chinesische Anlagen in Erwägung ziehen. Die Stärke des Renminbi im Jahr 2020 spiegelt auch die Zuflüsse ausländischen Vermögens in den chinesischen Kapitalmarkt wieder. Die Rendite chinesischer Staatsanleihen liegt derzeit bei etwa drei Prozent – und damit deutlich höher als in vielen entwickelten Volkswirtschaften. 2020 wuchs die chinesische Wirtschaft um fast fünf Prozent, ohne dass die Behörden die Zinssätze drücken oder die Staatsverschuldung durch Konjunkturpakete drastisch erhöhen mussten. Auch 2021 wird China wohl die am schnellsten wachsende Volkswirtschaft der Welt bleiben, deren Aktienmarkt den Anlegern zahlreiche hochinnovative Unternehmen bietet. Diese Potenzialträger will BNP Paribas Asset Management für seine Kunden ausfindig machen: „Wir glauben, dass es keinen Ersatz für high-conviction Anlagestrategien gibt, die auf akribischer Recherche der Fundamentaldaten beruhen, wenn wir den Anlegern konsequent solide Renditen liefern wollen“, ist Morris sich sicher.
Verantwortlich für den Inhalt:
BNP PARIBAS ASSET MANAGEMENT France, Zweigniederlassung Deutschland, Europa-Allee 12, 60327 Frankfurt am Main, Tel: (069)707998-0, www.bnpparibas-am.com