Die zweite (oder dritte) Welle der Pandemie kann im kommenden Quartal die Aktienmärkte weltweit immer wieder belasten.

 

Die Aussicht auf ein Ende der Pandemie durch die Verfügbarkeit der Impfstoffe wird aber zu einer langfristigen Aufwärtsbewegung führen. „Die Weltwirtschaft startet hier mit Schwung in einen neuen Konjunkturzyklus“, sagt Carsten Gerlinger, Vice President von Moventum AM. Für Aktienanleger bedeutet das gute Chancen in zyklischen Werten und auch die Emerging Markets werden attraktiver.

In den USA hat sich 2020 die Konjunktur besser entwickelt als erwartet, da sie nicht so stark schrumpfte, wie zu Beginn der Pandemie noch befürchtet. Für 2021 sehen die Wachstumsaussichten nun sehr gut aus, wobei die Aussichten in anderen Teilen der westlichen Welt sogar noch besser sind. Dennoch bleibt die USA langfristig wirtschaftlich besser aufgestellt als andere Wirtschaftsräume, allen voran besser als Europa. „Die US-Wirtschaft ist deutlich flexibler und zeichnet sich auch zukünftig durch mehr Marktwirtschaft sowie eine unbestrittene Technologieführerschaft aus“, so Gerlinger. Die höhere Bewertung des US-Aktienmarktes ist insbesondere mit der techlastigen Indexstruktur zu erklären.

Auch wenn die Unternehmen der zyklischen Industrien aufgrund der niedrigen Basis mit überdurchschnittlichen Gewinnzuwachsraten rechnen können, so werden auch der Technologiesektor und das gesamte Growth-Segment weiter mit hohen Zuwachsraten aufwarten können. „Der Technologie-Sektor ist hoch bewertet, bietet aber auch ein nachhaltiges und relativ hohes Gewinnwachstum“, so Gerlinger. Die unverändert zunehmende Vernetzung und Automatisierung wird einer der maßgeblichen Wachstumstreiber bleiben. „Zyklische Unternehmen, allen voran auch Small Caps, weisen trotz der guten Novemberperformance noch weiteres Aufholpotenzial auf“, sagt Gerlinger.

Auch für Europa sind die wirtschaftlichen Aussichten für das kommende Jahr gut. Dabei sind die Industrie und damit auch die Aktienindizes in Europa zyklisch aufgestellt. „Von dieser wirtschaftlichen Erholung werden diese zyklischen Unternehmen und damit aller Voraussicht nach auch deren Aktienkurse überproportional profitieren“, sagt Gerlinger. „Europäische Small Caps, insbesondere in Deutschland, sehen wir in der Phase der wirtschaftlichen Erholung positiv.“ Insgesamt wird in den Portfolios die Gewichtung von europäischen Aktien erhöht und die deutliche Übergewichtung von US-Aktien reduziert. „Dennoch bleiben wir bei unserer grundsätzlichen Übergewichtung in den USA, wobei wir hier auch den Bereich Small und Mid Caps stärken, die von der wirtschaftlichen Erholung der USA deutlich profitieren sollten“, so Gerlinger.

Interessanter werden auch die Emerging Markets. „Selbst wenn Südamerika aufgrund seines Rohstoffreichtums von einer konjunkturellen Erholung vergleichsweise stark profitieren dürfte, sehen wir auf dem Kontinent ein hohes politisches Risiko“, analysiert Gerlinger. „Wir legen unseren Schwerpunkt in den Emerging Markets daher weiter ganz klar in Richtung Asien.“ Insgesamt sind die Emerging Markets vergleichsweise attraktiver bewertet und profitieren von der Abschwächung des US-Dollars. Auch von einer konjunkturellen Erholung profitieren die Schwellenländer überproportional. „Wir erachten die Emerging Markets als attraktiv und gewichten das Segment nun neu leicht über“, sagt Gerlinger.

 

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