Wer Ersparnis langfristig anlegt, könnte einige zehntausend Euro erzielen
Ab 1. Januar 2021 können sich nach Einschätzung des Bundesfinanzministeriums rund 96,5 Prozent der Lohn- und Einkommensteuerzahlenden in Deutschland über ein finanzielles Plus freuen. Der im Juli 1991 erstmals erhobene Solidaritätszuschlag – damals lag er bei 7,5 Prozent der Einkommensteuer – beträgt seit 1998 5,5 Prozent. Nach Angaben der Bundesregierung dürften 35,5 Millionen Bürgerinnen und Bürger um fast elf Milliarden Euro im Jahr entlastet werden. Die Abschaffung des „Soli“ ist gestaffelt: Für circa 90 Prozent der Einkommensteuerpflichtigen in Deutschland wird er komplett wegfallen, für weitere 6,5 Prozent gibt es eine „Milderungszone“ mit reduziertem Soli.
Die Hamburger Sutor Bank hat ausgerechnet, wie stark verschiedene Einkommen entlastet werden – und wie aus einer Umnutzung des freigewordenen Budgets in Form von renditeorientiertem regelmäßigem Sparen ein kleines Vermögen werden könnte. Da Geldanlage viel mit Psychologie zu tun hat, rät die Sutor Bank zu einem automatisierten Sparen per Sparplan. Anleger sollten dieses quasi staatlich ermöglichte Vermögensaufbau-Programm unbedingt nutzen.
Höchste Steuerersparnis: Gemeinsame Veranlagung mit 124.000 Euro, Einzelveranlagung mit 62.000 Euro
Entscheidend für die finanzielle Entlastung ist die sogenannte Freigrenze, bis zu der in Zukunft kein Solidaritätszuschlag anfällt. Diese Freigrenze beträgt derzeit noch 972 Euro der Steuerzahlung und wird in Zukunft auf 16.956 Euro angehoben. Somit wird bis zu einem zu versteuernden Jahreseinkommen von 61.717 Euro zukünftig kein Soli mehr fällig. Die sogenannte „Milderungszone“ soll verhindern, dass ab diesem Einkommen weiterhin der volle Soli erhoben wird. Diese Milderungszone gilt für zu versteuernde Jahreseinkommen bis knapp 97.000 Euro, für Verheiratete bis knapp 194.000 Euro – ab diesen Einkommen werden die 5,5 Prozent komplett fällig.
Gut zu wissen: Mit einem Jahreseinkommen von rund 62.000 Euro bei Einzelveranlagten ist die Entlastung am größten – laut „Soli-Rechner“ des Bundesfinanzministeriums liegt die Ersparnis bei diesem Einkommen (Kinderfreibeträge sind vorher abzuziehen) bei knapp 930 Euro im Jahr. Bei 63.000 Euro wäre die Ersparnis nur noch knapp 910 Euro jährlich und nimmt mit steigenden Einkommen sukzessive weiter ab. Bei Zusammenveranlagten liegt die höchste Ersparnis bei einem Jahreseinkommen von insgesamt rund 124.000 Euro – und zwar bei knapp 1.860 Euro – und nimmt danach wieder ab.
Wichtiger ist nach Ansicht der Sutor Bank jedoch der Fokus auf der monatlichen Steuerersparnis. Denn dieser Betrag könnte kontinuierlich jeden Monat angelegt werden. Bei der höchsten Ersparnis bei Einkommen von 62.000 Euro wären es demnach 77 Euro, die monatlich zur Verfügung stünden. Bei Einzelveranlagung könnten bei Jahreseinkommen zwischen 47.000 Euro und 75.000 Euro mindestens 50 Euro investiert werden. Mindestens 100 Euro könnten laut Berechnungen der Sutor Bank investiert werden, wenn das gemeinsam veranlagte Einkommen zwischen 94.000 Euro und 149.000 Euro liegt.
„Einzelveranlagte können im günstigsten Fall bis zu 77 Euro pro Monat sparen, zusammen veranlagte Partner im Idealfall bis zu 155 Euro pro Monat. Selbst wenn die Entlastung durch den Soli-Wegfall etwas darunter liegen sollte, ergibt sich dadurch jetzt die Chance, ein Polster für später anzulegen. Psychologisch gesehen ist es am besten, das Geld automatisch über einen Sparplan monatlich zu investieren“, erklärt Michael Gott, Leiter Vertriebsservice bei der Sutor Bank. Auf diese Weise kämen die Sparenden gar nicht erst in Versuchung, das freigewordene Budget auszugeben.
Chance auf mehrere zehntausend Euro
Spannend wird es für Sparende nach Einschätzung der Sutor Bank vor allem, wenn das eingesparte Geld langfristig angelegt werde. Dafür könnte eine stärker renditeorientierte Anlage, wie etwa ein Indexfonds mit Fokus auf Aktien weltweit, genutzt werden. In Frage kommende Indizes wären beispielsweise der MSCI World Index, der rund 1.600 Aktien aus 23 Industrienationen bündelt, oder der MSCI All Countries World Index, der Aktien von rund 3.000 Unternehmen aus Industrie- und Schwellenländern umfasst.
Um eine mögliche Wertentwicklung zu berechnen orientiert sich die Sutor Bank an Statistiken des Fondsverbandes BVI. Demnach erzielte die Fondsgruppe „Aktienfonds global“ bei regelmäßigem monatlichem Sparen auf Sicht von 20 Jahren eine Performance von durchschnittlich 5,4 Prozent pro Jahr, auf Sicht von 30 Jahren sind es sogar 6,5 Prozent pro Jahr (Daten per 30.9.2020). Der Einfachheit halber wird für die Berechnungen der Sutor Bank eine Rendite von 5,0 Prozent pro Jahr angesetzt. Als Berechnungs-Tool dient der BVI-Sparplanrechner.
Rechenbeispiel: Wenn zum Beispiel 50 Euro pro Monat in einen Aktienfondssparplan eingezahlt würden, könnten bei einer Wertentwicklung von 5,0 Prozent pro Jahr in 20 Jahren rund 20.400 Euro erspart werden – bei eingezahlten 12.000 Euro. Auf 30 Jahre wären es bei 5,0 Prozent Plus pro Jahr sogar rund 41.000 Euro, bei eingezahlten 18.000 Euro. Mit 100 Euro pro Monat – zum Beispiel bei Zusammenveranlagten – könnten bei 5,0 Prozent Wertentwicklung pro Jahr auf 20 Jahre 40.800 Euro erzielt werden (eingezahlt: 24.000 Euro), bei 30 Jahren mit 5,0 Prozent pro Jahr wären es sogar 81.900 Euro (eingezahlt: 36.000 Euro).
„Sparen lohnt sich. Der Wegfall des Solidaritätszuschlags für den Großteil der Bevölkerung ist das beste Vermögensaufbau-Programm seit langem. Wer langfristig denkt und das gesparte Geld regelmäßig über einen Sparplan anlegt, kann davon besonders profitieren“, erklärt Michael Gott.
Einziger Wermutstropfen beim langfristigen Sparen bleibt jedoch, dass Anleger auf Kapitalerträge wie Zinsen, Dividenden oder beim Verkauf von Aktien und Fonds nach wie vor 5,5 Prozent Soli-Beitrag zahlen müssen – zuzüglich zu den 25 Prozent Abgeltungssteuer. Doch selbst unter diesen Voraussetzungen bleibt eine regelmäßige und langfristig orientierte Anlage am Kapitalmarkt die beste Möglichkeit für den Vermögensaufbau.
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