FM Global, einer der weltweit größten Industriesachversicherer, fasst nach dem offiziellen Ende der diesjährigen Hurrikansaison im Atlantik sieben Erkenntnisse zusammen.
Sie zeigen neue Rekorde bei Anzahl und Stärke der Wirbelstürme und die steigenden Auswirkungen der globalen Erwärmung:
- Zahlreiche neue Rekorde: 2020 traten seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1851 die meisten benannten tropischen Zyklone auf. Darüber hinaus bildete sich ein Großteil der Stürme nicht nur früher als gewöhnlich, sondern setzte sich zudem außergewöhnlich lang fort.
- Überdurchschnittlich viele Wirbelstürme zum Saisonende: Niemals zuvor wurde ein Hurrikan der Kategorie 5 registriert, der sich so spät wie „Iota“ bildete. Zudem gab es seit Aufzeichnungsbeginn lediglich vier weitere Novembermonate mit ebenso vielen benannten Stürmen wie im November 2020.
- Einfluss der globalen Erwärmung: In diesem Jahr intensivierten sich viele Hurrikane und führten zu einem hohen Maß an Niederschlag. Ebenso steigt der Meeresspiegel mit zunehmender Geschwindigkeit. Bei sonst gleichen Bedingungen führten diese Faktoren zu schwerwiegenderen Überschwemmungen und Sturmfluten.
- Steigende rapide Intensivierung: Dieses Kennzeichen wird tropischen Zyklonen zugeschrieben, die sich binnen 24 Stunden um mindestens 56 km/h verstärken. Dies traf in der diesjährigen Hurrikansaison im Atlantik auf mindestens neun Stürme zu.
- Verschärftes Sachschadenrisiko: Weltweit nimmt die Urbanisierung in Küstengebieten zu. So verzeichnete beispielsweise Florida zwischen 1960 und 2010 ein Bevölkerungswachstum von 270 Prozent – obgleich sich in dem US-Bundesstaat drei der zehn am häufigsten von Wirbelstürmen betroffenen Bezirke befinden (1960-2008).
- Erhöhte Nachlässigkeit: Mit wöchentlich auftretenden Tropenstürmen ging die Gefahr der Nachlässigkeit bezüglich getroffener Schutzvorkehrungen einher. Zwar entwickelten sich viele Tropenstürme (Zyklone mit einer Windgeschwindigkeit von 63 bis zu 117 km/h) nicht zu Hurrikanen, führten aber dennoch zu zahlreichen Sachschäden. Darüber hinaus spiegeln Pressemitteilung Sturmkategorien nicht das zunehmende Risiko mit Blick auf Überschwemmungen wider, die infolge derartiger Stürme auftreten können.
- Mutter Natur folgt ihren eigenen Regeln: Die diesjährige Hurrikansaison gilt als beendet. Dennoch könnten sich auch noch im Dezember Stürme bilden, für die eine Benennung erforderlich wird. Sollte also eine Verlängerung der offiziellen „Saison“ in Erwägung gezogen werden? Hurrikane werden in lediglich fünf Kategorien eingeteilt – dennoch entwickelten einige der kürzlich aufgetretenen Stürme eine derartige Intensität, dass bereits Diskussionen über die Einführung einer weiteren, sechsten, Kategorie entfacht sind.
„Nie wurden mehr Wirbelstürme verzeichnet als in diesem Jahr”, erläutert Katherine Klosowski, Vice President und Manager of Natural Hazards bei FM Global. „Zwar blieben die USA dieses Jahr von einer Katastrophe mit Ausmaß des Hurrikans „Katrina“ verschont – dennoch sollten Unternehmen weiterhin Vorkehrungen treffen, um vollumfänglich auf Unwetterereignisse vorbereitet zu sein und diesem Thema zu jeder Zeit verstärkte Aufmerksamkeit widmen. Ein Großteil aller Sachschäden kann verhindert werden.“
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