Die infinma Institut für Finanz-Markt-Analyse GmbH hat die Branchen-Initiative „Nachhaltigkeit in der Lebensversicherung“ ins Leben gerufen.
„Nachhaltigkeit ist schon jetzt bspw. in der Fondsanlage ein weit verbreitetes und wichtiges Thema und seine Bedeutung wird weiter zunehmen. Mit den anstehenden Änderungen der Versicherungsvertriebsrichtlinie und der Notwendigkeit, sich zukünftig mit den Nachhaltigkeitspräferenzen der Kunden beschäftigen zu müssen, wird es auch im Bereich der Altersvorsorge noch einmal einen deutlichen Schub geben“ ist sich Marc Glissmann, geschäftsführenden Gesellschafter und Mitbegründer von infinma sicher. „Da Nachhaltigkeitsrisiken im gesamten Governance-System eines Unternehmens, also nicht nur im Risikomanagement oder den versicherungsmathematischen Funktionen, zu berücksichtigen sind, wird der Umgang mit Nachhaltigkeit und einem daraus möglicherweise resultierendem Reputationsrisiko zu einem wesentlichen Wettbewerbsfaktor werden“, ergänzte sein Geschäftsführerkollege Dr. Jörg Schulz.
Gleichzeitig weisen die beiden infinma-Geschäftsführer darauf hin, dass das Know-how rund um Nachhaltigkeit und bspw. die ESG-Kriterien gerade im Versicherungsvertrieb bisher vielfach nur wenig ausgeprägt ist. Immer noch wird nachhaltiges Handeln häufig mit der Bekämpfung des Klimawandels und daraus folgend einer CO2-Reduktion gleichgesetzt. Das greift im Hinblick auf die 17 Nachhaltigkeitskriterien der Vereinten Nationen (Sustainable Goals of Development der UN) jedoch deutlich zu kurz.
Daher soll die neue Branchen-Initiative einerseits die Akteure auf dem Markt der Altersvorsorge bzw. Biometrie zusammenbringen, also Erst- und Rückversicherer, Kapitalanlagegesellschaften und Banken, Makler, Vertriebe und Pools, andererseits aber auch alle anderen an diesem Thema Interessierte. Ziel ist es vor allem, Wissen rund um das Thema Nachhaltigkeit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Auf diese Weise kann auch die zukünftig erforderliche IDD-konforme Beratung zu ESG-Themen unterstützt werden.
„Somit profitieren Produktanbieter, Zulieferer und Vermittler gleichermaßen von den Maßnahmen und Aktivitäten der Initiative“, zeigt Glissmann den Nutzen für die Beteiligten auf. Ganz konkret wird im Laufe der 49. Kalenderwoche die Website www.branchen-initiative.com zunächst den Gründungsmitgliedern zur Verfügung gestellt. Dese Website wird zur zentralen Kommunikationsplattform ausgebaut werden. Über diese Seite kann zukünftig auch der sog. infinma ESG-Finder aufgerufen werden, eine Online-Anwendung, mit der die Nutzer gezielt nach Fonds mit nachhaltiger Ausrichtung, nachhaltigen Altersvorsorgeprodukten, aber auch den Fondsangeboten von Investmentgesellschaften suchen können. Die Nutzung wird für jeden Interessierten kostenlos und unverbindlich sein, eine Anmeldung ist ebenfalls nicht erforderlich.
Das Echo auf die Gründung der Initiative in der Branche ist groß. „Wir sind gerade dabei, die Kooperationsvereinbarungen mit den Gründungsmitgliedern abzustimmen und abzuschließen. Bisher konnten wir bereits 15 Gesellschaften als Gründungsmitglieder für die Kooperation gewinnen“, ist Glissmann zufrieden mit der Resonanz. „Die Namen der Gründungsmitglieder werden wir in ca. 2 Wochen bekannt geben und dann natürlich auch prominent auf der dann auch für jedermann zugänglichen Homepage der Initiative präsentieren“, wies Schulz bereits auf den nächsten Schritt hin. Unabhängig vom Abschluss der Gründungsphase richtet sich die Initiative auch zukünftig an alle Unternehmen, die dem Markt für Lebensversicherungen im weitesten Sinne verbunden sind.
„Aus zahlreichen Gesprächen mit ganz unterschiedlichen Marktteilnehmern haben wir den Eindruck gewonnen, dass das Interesse an einem quasi „Nachhaltigkeits-Kompetenzzentrum Altersvorsorge“ sehr groß ist und ein starker Bedarf daran besteht, Wissen und Know-how zu vermitteln und gebündelt zur Verfügung zu stellen“, sieht Glissmann die Zukunftsaussichten einer solchen Branchen-Initiative sehr optimistisch. „Zudem wird zukünftig niemand mehr an dem Thema vorbeikommen.“ Schon allein die politischen und damit letztlich auch wirtschaftlichen Rahmenbedingungen – Stichwort bspw. European Green Deal – werden dafür Sorge tragen, dass Unternehmen wie Verbraucher sich entsprechend positionieren wollen und müssen.
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