Das Weltwirtschaftswachstum dürfte sich ausgehend von den Höchstständen nach der Erholung abschwächen. Dies dürfte Finanzanlagen ein anhaltend günstiges Umfeld bieten.
Nach einem beispiellosen Jahr dürfte die COVID-19-Pandemie die Wirtschaft und die Finanzmärkte in den kommenden Monaten noch weiter beschäftigen. Da sich die Nachfrage nach der Rezession 2020 weiter erholt, ist laut dem Investment Outlook 2021 der Credit Suisse im kommenden Jahr mit einem Weltwirtschaftswachstum von 4,1 % zu rechnen.
Dabei dürften Aktien weiterhin attraktive Erträge erzielen, zumal die Zinsen in allen wichtigen Volkswirtschaften wohl bei oder unter null verharren werden. Die anhaltende COVID-19-Pandemie und der damit verbundene Anstieg der Staatsverschuldung, die expansive Geldpolitik der Zentralbanken sowie die politischen Entwicklungen wie die US-Präsidentschaftswahlen im November werden die Kapitalallokation der Anleger im nächsten Jahr beeinflussen. Unseres Erachtens sind die Ertragsperspektiven von Aktien nach wie vor attraktiv. Die Supertrends der Credit Suisse, deren Relevanz durch die Pandemie zusätzlich erhöht worden ist, erstrecken sich über Sektoren und Regionen hinweg und ermöglichen es Anlegern, von tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen zu profitieren, die Chancen für Unternehmen und Anleger rund um den Globus eröffnen. Wir gehen überdies davon aus, dass sich sowohl Aktien als auch Anleihen aus den Schwellenländern überdurchschnittlich entwickeln werden und der USD weiter abwerten wird.
Michael Strobaek, Global Chief Investment Officer bei der Credit Suisse, stellt fest: «Wir denken, dass die seit Beginn der Pandemie ergriffenen Stimulusmaßnahmen Finanzanlagen, vor allem Aktien, im kommenden Jahr zusammen mit der Konjunkturerholung stützen werden. Allerdings bestehen nach wie vor Risiken, die aufmerksam verfolgt werden müssen. Um ihr Vermögen zu erhalten und ihren langfristigen Verbindlichkeiten nachzukommen, sollten sich Anleger auf gut diversifizierte Multi-Asset-Strategien konzentrieren und einen erheblichen Anteil ihres Portfolios in Aktien investieren.»
Nannette Hechler-Fayd’herbe, Chief Investment Officer International Wealth Management und Global Head of Economics & Research bei der Credit Suisse, betont: «Für viele von uns hat die COVID-19-Krise unsere Lebens-, Arbeits- und Lerngewohnheiten grundlegend verändert. Unseres Erachtens haben viele der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen, die sich aus der Pandemie ergeben, die Relevanz unseres langfristigen thematischen Rahmenwerks der Supertrends untermauert, sodass die Zukunft sozusagen in greifbare Nähe gerückt ist. Beispielsweise beschreibt unser neuester Supertrend ‹Klimawandel – hin zu einer treibhausgasfreien Wirtschaft›, wie sich Anleger positionieren können, um von der abnehmenden Abhängigkeit der Wirtschaft von fossilen Brennstoffen zu profitieren.»
Ausblick für die wichtigen Volkswirtschaften und Währungen
- USA. Die Credit Suisse rechnet für die USA im Jahr 2021 mit einem Wachstum über Potenzial von 4,2 %, da sich die Wirtschaft von der pandemiebedingten Rezession erholt. Die Inflation dürfte leicht über den Zielwert der US-Notenbank steigen, aber verhalten bleiben. Wir gehen davon aus, dass der USD seine Abwärtsbewegung fortsetzen wird, nachdem er seinen Zinsvorteil gegenüber anderen Währungen eingebüßt hat.
- Eurozone. In der Eurozone wird für 2021 mit einem Wachstum von 4,6 % gerechnet, da die Volkswirtschaften lernen, mit dem Virus zu leben, und die Pandemie letzten Endes hinter sich lassen werden. Aufgrund der tiefen Rezession in diesem Jahr dürfte sich das BIP aber erst 2022 wieder vollständig auf die vor der Pandemie verzeichneten Niveaus erholen. Auf lange Sicht hängt eine erfolgreiche Erholung von der COVID-19-Krise daher von einer fortschreitenden effektiven fiskalischen und politischen Integration ab, wobei der europäische Wiederaufbaufonds diesbezüglich einen ersten Meilenstein darstellt. Wir gehen im Zuge der nachlassenden politischen Extremrisiken von einer Aufwertung des EUR aus.
- Schweiz. Auch die Schweizer Wirtschaft ist stark vom Coronavirus in Mitleidenschaft gezogen worden, hat sich 2020 aber besser behauptet als andere Volkswirtschaften. Für 2021 wird ein BIP-Wachstum von 3,5 % in der Schweiz prognostiziert. Der CHF dürfte gegenüber dem EUR aufwerten.
- China. Nachdem China zuerst von der Pandemie betroffen war, war es auch das erste Land, das die Beschränkungen wieder aufhob und zu einer normalen Wirtschaftsaktivität zurückkehrte. China wird nicht nur zu den wenigen Ländern gehören, die 2020 tatsächlich ein positives Wachstum verzeichnen, sondern dürfte angesichts einer zu erwartenden BIP-Belebung auf 7,1 % im nächsten Jahr wohl überdies die globale Konjunkturerholung anführen. Wir rechnen mit einer Aufwertung des CNY gegenüber dem EUR.
- Japan. Für die japanische Wirtschaft wird ein Wachstum von 1,5 % prognostiziert, da die demografischen Belastungsfaktoren durch solide Produktivitätssteigerungen infolge anhaltender technologischer Innovationen ausgeglichen werden. Der unterbewerte JPY dürfte gegenüber dem USD an Wert gewinnen.
Ausblick für die Hauptanlageklassen
- Aktien weisen vor allem im Vergleich zu niedrig rentierenden Anleihen weiterhin attraktive Ertragsaussichten auf. Schwellenländeraktien dürften unseres Erachtens aufholen. Zudem erkennen wir bei deutschen Aktien Aufwärtspotenzial. Zu unseren bevorzugten Sektoren zählen Gesundheitswesen und Material, wobei sich auch in zyklischen Sektoren zunehmend Gelegenheiten abzeichnen, da sich die Erholung auf immer breiterer Basis vollzieht.
- Im Fixed-Income-Segment sind bei Kern-Staatsanleihen allenfalls niedrige Erträge zu erwarten, wohingegen Hartwährungsanleihen aus den Schwellenländern nach wie vor attraktiv sind. Investment-Grade-Unternehmensanleihen dürften weiterhin ein gutes Risiko-Ertrags-Profil bieten. Bei High-Yield-Anleihen bevorzugen wir die bonitätsstärkeren Segmente.
- An den Rohstoffmärkten is dass das Umfeld für Rohstoffe günstig bleibt, da die Weltwirtschaft wieder zu einem positiven Jahreswachstum zurückkehrt.
- Mit Blick auf alternative Anlagen dürften Immobilien von der Konjunkturerholung und dem Tiefzinsumfeld profitieren. Wir bevorzugen Sektoren, die von einem strukturellen Wachstum profitieren, wie etwa Industrie- und Logistikimmobilien.
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