Geschäftsführer Johannes Sczepan: “Bargeldhorten vermittelt eine trügerische Sicherheit, weil die Inflation den Wert allmählich aufzehrt.”

 

In Krisenzeiten neigen viele Menschen dazu, einen übergroßen Teil ihres Vermögens als Bargeld zu Hause zu horten, um es dort vermeintlich sicher aufzubewahren. “Tatsächlich ist Bargeld unterm Kopfkissen oder im Sparstrumpf der sicherste Weg, Geld zu verbrennen, weil der Wert von der Inflation aufgefressen wird”, warnt Johannes Sczepan, Geschäftsführer der Finanzberatungsgruppe Plansecur, vor der “trügerischen Sicherheit” des Bargeldhortens.

Er verweist auf aktuelle Analysen, denen zufolge sich die Bargeldbestände in Deutschland seit 2013 bis heute mehr als verdoppelt haben. In das Jahr 2020 ist die deutsche Bevölkerung mit insgesamt rund 253 Milliarden Euro Bargeld gegangen, ein Wachstum von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. “Bei einer Inflationsrate von 1,4 Prozent 2019 ist den Zuhausesparern damit allein im letzten Jahr ein Wertverlust in der Größenordnung von mehr als 3,5 Milliarden entstanden”, rechnet Plansecur-Geschäftsführer Johannes Sczepan vor. Legt man das durchschnittliche Bargeld von 3.000 Euro pro Haushalt zugrunde und geht davon aus, dass die Inflationsrate aus 2019 über zehn Jahre hinweg konstant bleibt, “verbrennen” unterm Kopfkissen oder im Sparstrumpf in diesem Zeitraum pro Haushalt durchschnittlich rund 539 Euro, gibt der Plansecur-Chef ein konkretes Beispiel. Aus den 3.000 Euro werden also 2.461 Euro durch Liegenlassen in den heimischen vier Wänden.

“Wer sein Vermögen gleichgültig in welcher Höhe erhalten will, muss etwas unternehmen, was über Bargeld horten und Sparkonten hinausgeht”, fasst Johannes Sczepan zusammen: “Die Mär, dass in der Krise Bargeld am sichersten ist, ist schlichtweg falsch. Das gilt auch in der Coronakrise.”

Analysen zufolge haben die Privathaushalte in Deutschland seit Ausbruch der Pandemie Anfang 2020 zusätzliches Bargeld in Höhe von etwa 6 Milliarden Euro gehortet. “Anfang nächsten Jahres wird es nur noch rund 5,9 Milliarden Euro wert sein”, warnt der Plansecur-Geschäftsführer. Als eine bessere Alternative nennt er Sparpläne auf Aktienfonds und gibt auch hierfür ein Beispiel. Wer in den letzten 25 Jahren in globale Aktienfonds monatlich 100 Euro investiert hat, konnte eine Rendite von durchschnittlich 4,5 Prozent einstreichen, also deutlich oberhalb der Inflationsrate. In Euro ausgedrückt: Mit 100 Euro monatlich hat der Anleger über 25 Jahre hinweg 30.000 Euro investiert, aus denen durch die Wertentwicklung bis heute mehr als 57.000 Euro geworden sind.

“Bei einer Finanzberatung ist immer jeder Einzelfall individuell zu betrachten”, räumt Plansecur-Geschäftsführer Johannes Sczepan ein, und fügt hinzu: “Aber es gibt wohl keinen einzigen Fall, in dem das Horten von Bargeld in größeren Mengen zu Hause über einen längeren Zeitraum sinnvoll ist.”

 

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