Unterstützung für das Pariser Klimaabkommen und sinkende Kosten werden die Stellung von Wasserstoff als führende Energiequelle stärken

 

Candriam legte am 29.Oktober 2020 einen Bericht vor, der den Wasserstoffenergiemarkt und seine Rolle im Wandel zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft im Sinne des Pariser Klimaabkommens untersucht. Demnach haben die jüngsten staatlichen Maßnahmen zur Unterstützung von Wasserstoff als Energiequelle der Zukunft einer Reihe von Wasserstoffaktien, deren Kurse in den letzten zwölf Monaten auf das Dreifache gestiegen sind, kräftigen Auftrieb verliehen. Der Bericht unterstreicht indes, wie wichtig es für langfristige Investoren ist, ihr Augenmerk insbesondere auf einige wesentliche Faktoren zu richten, etwa die Größe des potenziellen Wasserstoffmarktes sowie die Entwicklungsstadien der geplanten Projekte.

Wachsender Markt mit vielfältigen Chancen

Wasserstofftechnologien befinden sich, je nach Anwendungsgebiet und Anforderungen, in unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Der Einsatz in Zügen, hat sich bereits bewährt, andere Technologien dürften hingegen frühestens in 20 Jahren Marktreife erlangen. Anleger haben daher die Möglichkeit, Projekte mit unterschiedlichen Zeithorizonten oder von verschiedenen Unternehmen zu kombinieren – zum Beispiel Elektrolyse-Anlagen, Wasserstofferzeuger oder Brennstoffzellenhersteller.

Obwohl der kommerzielle Einsatz von Wasserstoff nach wie vor nur einen kleinen Anteil am Umsatz der großen Akteure ausmacht, kann eine wachsende Nachfrage die Lage schnell ändern. Das französische Industriegasunternehmen Air Liquide erklärte, falls es in einem optimistischen Szenario bis 2050 einen Anteil von einem Prozent am Wasserstoffmarkt gewinnen könnte, entspräche dies 100 Prozent seines Gesamtumsatzes im Jahr 2020.

Unerlässlich bei alternativer Energieversorgung

Der Energiesektor sieht Wasserstoff sogar als potenziellen Katalysator für die langfristige Wertschöpfung. Während Regierungen, Anleger und Regulierungsbehörden auf eine kohlenstoffarme Wirtschaft zusteuern, stellte Candriam im Rahmen seiner Untersuchungen fest, dass regenerative Stromerzeugung und Wasserstoff synergetische Technologien sind: Der Erfolg der einen begünstigt das Ergebnis der anderen. Eine Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien im Strommix wird die Stromkosten senken. Dadurch wird Wasserstoff zu einer wettbewerbsfähigeren Option für die Stromspeicherung, was wiederum zu einem höheren Potenzial für die Entwicklung und Integration erneuerbarer Energien führen wird. Dies schafft große Chancen, die Energiewende im Stromsektor zu beschleunigen.

Während erneuerbare Energieträger die Kosten der Stromerzeugung senken, wird Wasserstoff zu einer konkurrenzfähigeren Lösung für die Stromspeicherung und trägt so wiederum zur Entwicklung und Integration erneuerbarer Energien bei. Überschüssiger Strom kann durch Elektrolyse zur Produktion von „grünem Wasserstoff“ genutzt werden, der gespeichert und später genutzt werden kann, wenn die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen gering ist. Dies ermöglicht eine flexible Erzeugung und löst das Problem der saisonalen Schwankungen.

Vincent Compiègne, Head of ESG Investment and Research bei Candriam, erklärt: „Da Regierungen, Anleger und Industrie danach streben, die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, müssen wir alternative Energielösungen finden, um unsere weltweiten Bemühungen für eine kohlenstoffarme Wirtschaft zu unterstützen. Wasserstoff wird zwar nicht die einzige Möglichkeit sein, CO2-Neutralität zu erreichen. Doch für bestimmte Sektoren wie die Stahl- und Zementproduktion bietet Wasserstoff eine geringere Energieintensität als traditionelle Energiequellen. Darüber hinaus haben wir im Rahmen unserer Untersuchungen festgestellt, dass Wasserstoff dank technologischer Fortschritte und sinkender Kosten für erneuerbare Energien zu einer attraktiven, langfristigen Chance für Anleger geworden ist.“

 

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