Die Unterstützung der finanziellen Inklusion von Kleinst-, Klein- und Mittelunternehmen (KKMUs) durch Mikrofinanzinvestitionen in Schwellen- und Frontiermärkten ist wesentlich für deren Erholung nach der Krise und stärkt deren künftige Widerstandsfähigkeit.
„Kleinst-, Klein- und Mittelunternehmen beschäftigen weltweit 60 Prozent aller Arbeitnehmer und tragen 35 Prozent zum BIP in Entwicklungsländern bei. Als Hauptarbeitgeber von Frauen und Berufseinsteigern fungieren sie als zentraler Treiber von wirtschaftlicher Entwicklung und Innovation, vor allem in Schwellen- und Frontiermärkten“, sagt Maria Teresa Zappia, Chief Impact & Blended Finance Officer und Deputy CEO bei BlueOrchard „Aufgrund ihrer charakteristischen Eigenschaften sind diese Unternehmen von den Folgen der Covid-19-Pandemie und den daraus resultierenden wirtschaftlichen Auswirkungen überproportional betroffen. Zu diesen Eigenschaften gehören die Überrepräsentanz in Sektoren, die von den Maßnahmen zum Social Distancing betroffen sind, sowie begrenzte Bargeldreserven und beschränkter Zugang zu Finanzdienstleistungen und Krediten. Insbesondere der limitierte Zugang zu Liquidität stellt für KKMUs ein dringliches Problem dar. Laut einer Studie der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) haben 90 Prozent der untersuchten KKMUs infolge der Pandemie unter einer Verknappung der Cashflows gelitten. Dies ist besorgniserregend, da KKMUs in der Regel lediglich über minimale Reserven und Kreditaufnahmekapazitäten verfügen. Zu diesem Schluss kam eine kürzlich durchgeführte Studie der Asien-Pazifik-KKMU-Handelskoalition, welche bei der Hälfte der befragten KKMUs verfügbare Barreserven für nur einen Monat feststellte. Da es sich bei den meisten KKMUs in Entwicklungsländern um informelle und nicht registrierte Unternehmen handelt, haben diese zudem nur sehr begrenzten Zugang zu staatlichen Notfallkrediten. Diese Faktoren verringern ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber externen Krisen und verstärken ihren Bedarf an Notfallliquidität, um den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten.
Als Konsequenz dieser strukturellen Schwächen und der aktuellen Gesundheitskrise, die zu Unterbrechungen der Versorgungsketten, landesweiten Blockaden und einem Rückgang der globalen Nachfrage geführt hat, sind KKMUs gegenüber ihren größeren Konkurrenten, die leichter Zugang zu Krediten haben, benachteiligt. Laut einer internationalen Studie der IAO mussten in den vergangenen Monaten 70 Prozent der 1000 befragten KKMUs ihren Betrieb schließen. Allein in diesem Jahr haben mehr als 75 Prozent der KKMUs einen Umsatzrückgang erfahren, im zweiten Quartal gingen zudem schätzungsweise rund 300 Millionen Arbeitsplätze verloren.
Der Mikrofinanzsektor spielt eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der Herausforderungen für KKMUs, die die Covid-19-Krise verursacht hat. KKMUs brauchen nun mehr denn je Zugang zu Kapital. Die umfassende finanzielle Unterstützung der Mikrofinanzinstitutionen hilft den Unternehmern weiterhin Mitarbeiter zu bezahlen, Aufträge einzuholen und die Wirtschaft wieder hochzufahren. Besonders die auf Mikrofinanzierung ausgerichteten Impact-Investoren spielen mit ihren Investitionen in regionale und globale Mikrofinanzfonds eine direkte Rolle bei der Bereitstellung dieser wichtigen Unterstützung. Das globale Wachstum von Mikrofinanz-Investitionen zeigt, dass diese Anlageklasse nicht nur aus sozialer und finanzieller Sicht attraktiv ist, sondern dass Investoren auch die Resilienz gegenüber Krisen und volatilen Kapitalmärkten wertschätzen.“
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