Investments in Erneuerbare Energien haben in der Pandemie-Krise ihre Stabilität bewiesen.
Angesichts steigenden Bedarfs an grünem Strom, sinkender Preise bei den Anlagen sowie KI-gestützter Optimierung des Outputs lassen sich die Erträge der Anlagen in den kommenden Jahren noch weiter steigern. “Und das von derzeit bereits soliden 4,5 Prozent in Deutschland und bis zu 8,5 Prozent etwa in Spanien”, sagt Markus W. Voigt, CEO der aream Group.
Dabei sind die Voraussetzungen wie die durchschnittlichen Renditen in Europa vor allem bei Solaranlagen sehr unterschiedlich. Während Windanlagen quer durch Europa in der Regel Renditen zwischen sechs und sieben Prozent erreichen, schwanken die Renditen bei Solaranlagen zwischen 4,5 und 5,5 Prozent in Deutschland und 7,5 bis 8,5 Prozent in Portugal. “Das liegt nicht nur an der stärkeren Einstrahlung, sondern auch an den unterschiedlichen Rahmenbedingungen”, sagt Voigt. Während in Deutschland genau wie in Frankreich und mit Abstrichen in den Niederlanden die Regulierung recht hoch ist, genießen die Anbieter in Spanien, Italien und Portugal mehr Freiheiten.
“Das betrifft vor allem die Möglichkeiten der Stromvermarktung”, so Voigt. “Die technischen Anforderungen sind überall weitgehend identisch.” In Deutschland, dem am stärksten entwickelten Markt für Erneuerbare Energien in Europa, haben sich über die Jahre und die Menge der installierten Anlagen bereits effiziente Märkte gebildet. “Hier haben wir sehr wettbewerbsfähige Kosten und stabile Einkommensströme durch die gesetzlichen Einspeisetarife”, sagt Voigt. Diese lassen allerdings nicht viel Luft nach oben. Die Steigerung der Rendite erfolgt vor allem durch die bessere Ausnutzung der Anlagen und durch effizienteres Management.
In den Niederlanden wird vom Staat, aber auch von der Öffentlichkeit zunehmend grüner Strom nachgefragt, hier hält das Angebot kaum mit, weshalb die Preise steigen. Spanien und Portugal genau wie mit leichten Abstrichen Italien bieten hervorragende Bedingungen für Solar- wie Windanlagen. Spanien ist dabei führend bei der Vermarktung des Stroms über sogenannte PPAs, Power Purchase Agreements. Diese Direktvermarktung eröffnet Anbietern die Chance, langfristig Preise zu fixieren und so Stabilität in die Einkommensströme zu bekommen. Portugal ist ebenfalls auf dem Weg in diese Richtung. “Die Entwicklung hin zu direkten Abnahmeverträgen (PPAs) mit Unternehmen ist ein Wertetreiber bei der Nutzung von Preisdifferenzen zwischen Marktpreisen und Einspeisetarifen”, sagt Voigt.
Dabei gibt es politische Unterstützung auch ohne Subventionen: Mit der Neuregelung der EU-Richtline zur Förderung der Erneuerbaren Energien werden bestehende Hemmnisse zur Direktvermarktung ab 2021 beseitigt. Die administrativen Hürden werden abgebaut. “In den nächsten Jahren wird eine steigende Zahl von EE-Anlagen das Ende ihres Förderzeitraums erreichen. Von diesen werden viele Anlagen staatlich ungefördert weiterbetrieben und für eine Direktvermarktung an Endabnehmer zur Verfügung stehen”, sagt Voigt.
2017 wurden aus Portugal und Spanien erste PPAs für EE-Anlagen gemeldet, die gänzlich ohne Inanspruchnahme einer gesetzlichen EE-Förderung errichtet wurden und betrieben werden. Dieser Markt wird in den kommenden Jahren rasant wachsen. Bis 2018 wurden nahezu zwei Gigawatt an erneuerbarer Kapazität mit langfristigen PPAs (> zehn Jahre) für Onshore-Wind und PV-Kapazität gesichert.
“Erneuerbare PPAs mit adäquatem Risikoprofil bringen einen signifikanten ökonomischen Vorteil für Produzenten und Abnehmer”, sagt Voigt. “Grundsätzlich erwarten wir, dass die Investoren in den kommenden Jahren steigende Erträge aus den bestehenden Anlagen erzielen werden. Zumal die Möglichkeiten der Optimierung noch lange nicht ausgeschöpft sind. Auf diese Weise lassen sich die bisherigen Renditen auch in Zukunft halten – und im laufenden Betrieb sogar noch steigern.”
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