„Obwohl die von der Wall Street favorisierte Messgröße für die Einzelhandelsumsätze im August leicht nachgegeben hat, ist die Entwicklung positiv“, sagt Michael J. Bazdarich, Produktspezialist bei Western Asset. Die Zahlen seien gar besser als vor der Pandemie.

 

„Die jüngsten Zahlen im US-Einzelhandel sind ermutigend“, so Bazdarich. Zwar sind die Einzelhandelsumsätze im August um 0,6 Prozent gestiegen, doch fiel der Wert ohne Umsätze von Automobilen, Treibstoff, Baumaterial und Restaurants leicht um 0,1 Prozent. Obwohl viele Investoren in erster Linie auf diesen Wert blicken, gibt Bazdarich Entwarnung: „Der leichte Rückgang weckt keinerlei Bedenken, da er geringer ausgefallen ist, als erwartet. Nach dem starken Anstieg nach Ende des Lockdowns war eine derartige Entwicklung zu erwarten“, sagt der Western-Asset-Experte.

Wichtigstes Argument, die Entwicklung positiv zu sehen, ist für Bazdarich der Umstand, dass die Zahlen noch immer besser sind als vor der Pandemie, als es im US-Einzelhandel zu einer schwächeren Entwicklung gekommen war. Nun, rund ein halbes Jahr nach Ausbruch der Covid-19-Krise, befindet sich der US-Einzelhandel wieder in einem besseren Zustand.

Hinzu kommt, dass der Umsatz auch in Bereichen steigt, die im Sommer nicht von den Nachhol-Effekten nach dem Shutdown profitiert hatten. Dies wertet Bazdarich als Argument dafür, dass die leichten Rückgänge in Sektoren, die zuvor stark gestiegen waren, lediglich eine Verschnaufpause sind. Positiv sieht der Produktspezialist auch die Situation im Gastgewerbe: „Die Umsätze stiegen dort im August um 4,7 Prozent und befinden sich lediglich 16 Prozent unterhalb des Niveaus von vor dem Shutdown. Dies ist angesichts der noch immer bestehenden Einschränkungen ein positives Signal.“ Ähnliche Entwicklungen erkennt er bei Baumaterial, Kraftstoffen, Möbeln, Elektronik und Bekleidung.

„Bereits vor zwei Monaten haben wir festgestellt, dass sich die Verbrauchernachfrage nach Gütern von den Lockdowns erholt hat. Diese Entwicklung hat sich fortgesetzt. Auch Sektoren, die stark von den Einschränkungen betroffen sind, machen Fortschritte. Dies ist umso bemerkenswerter, als dass die Umsätze im Einzelhandel bereits vor der Pandemie schleppend waren“, so Bazdarich.

 

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