Der Wunsch nach digitalen Angeboten wird im Zuge der Corona-Pandemie für gesetzlich Versicherte immer größer.
Knapp 30 Prozent sagen, dass digitale Interaktionsmöglichkeiten mit dem Arzt aufgrund der Erfahrungen während der Corona-Pandemie für sie attraktiver geworden sind.
68 Prozent wünschen sich von ihrem Arzt ein digitales Rezept, 48 Prozent eine Videosprechstunde
Ein im Rettungswagen auslesbarer e-Notfallpass ist für die Versicherten das wichtigste digitale Angebot ihrer Krankenkasse
57 Prozent würden einen Corona-Attest auf dem Smartphone mit sich führen
Jüngere Versicherte versprechen sich am meisten Stress- und Zeitersparnis durch digitale Angebote
Der Wunsch nach digitalen Angeboten wird im Zuge der Corona-Pandemie für gesetzlich Versicherte immer größer. Knapp 30 Prozent sagen, dass digitale Interaktionsmöglichkeiten mit dem Arzt aufgrund der Erfahrungen während der Corona-Pandemie für sie attraktiver geworden sind.
Ganz oben auf der Wunschliste: Das digitale Rezept, das sich 68 Prozent der Versicherten mit Interesse an digitalen Angeboten wünschen. 48 Prozent finden eine Video-Sprechstunde als Ersatz für reguläre Hausarztbesuche attraktiv und 42 Prozent eine direkte Chatfunktion mit dem Arzt.
Auch für die Krankenkassen bedeutet die grundsätzliche Offenheit gegenüber digitalen Angeboten neue Möglichkeiten: Fragt man die Versicherten, welche digitalen Services ihrer Krankenkasse für sie am wichtigsten sind, steht an erster Stelle der e-Notfallpass, der bereits im Rettungswagen wichtige Informationen liefert. Auch eine Anzeige von Fachärzten für bestimmte Folgebehandlungen oder ein Online-buchungstool für Arzttermine stehen bei den Versicherten hoch im Kurs.
Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY unter 1053 gesetzlich Versicherten im Juni 2020.
Aus der grundsätzlichen Offenheit der Versicherten für digitale Angebote können die Krankenversicherer ihre Lehren ziehen, meint EY-Partner Christian Egle: „Die Krankenkassen wandeln sich vom passiven Zahler zum aktiven Gesundheitsdienstleister. Die Versicherten wollen einen starken Partner an ihrer Seite, der sie im Krankheitsfall unterstützt, berät und ihnen Arbeit abnimmt. Digitale Angebote werden immer wichtiger, weil sie schnelle und unkomplizierte Hilfe bieten können.“
Jüngere versprechen sich die größte Stress- und Zeitersparnis
Insbesondere bei den jüngeren Versicherten rennen die Krankenkassen mit entsprechenden Angeboten offene Türen ein. So würden Angebote wie das Stellen von Anträgen online – etwa für Krankengeld oder einen Auslandsaufenthalt – oder das direkte Buchen von Arztterminen aus Sicht von 57 Prozent beziehungsweise 56 Prozent der 16- bis 39-Jährigen Stress und Zeit sparen. Über alle Altersklassen hinweg liegt der Anteil bei 43 beziehungsweise 42 Prozent.
Associate Partner Matthias Frey empfiehlt den Krankenkassen die Versicherten bei ihren Angeboten in den Mittelpunkt zu stellen: „Die als am attraktivsten bewerteten Angebote haben immer einen direkten Bezug zur persönlichen Situation der Versicherten – etwa im Falle einer konkreten Diagnose oder Notfallsituation. Die Krankenkassen können in solchen Fällen proaktiv einen Facharzt oder eine Rehabilitation vorschlagen, basierend auf den Bedürfnissen des Patienten. Wichtig ist es für die Kassen, entsprechende Angebote für jede Lebenssituation ihrer Versicherte anzubieten. Damit können sie Kunden binden und eine ganzheitliche Betreuung über das gesamte Versichertenverhältnis sicherstellen.“
Mehr als die Hälfte würde Corona-Attest auf Smartphone mit sich führen
Auch im Hinblick auf Corona-Tests zeigen sich die Versicherten offen: 57 Prozent würden für den Fall, dass sie sich testen lassen, den entsprechenden Attest digital auf dem Smartphone mit sich führen, weil sie sich Vorteile erhoffen. 59 Prozent derjenigen, die sich dafür offen zeigen, sehen Vorteile darin, den Attest bei einem eventuellen Arzt- oder Krankenhausbesuch vorzeigen zu können. Viele Versicherte erhoffen sich Vorteile beim Reisen ins Ausland (30 Prozent) oder als Ersatz zum Ausfüllen der Kontaktdaten in der Gastronomie (21 Prozent).
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