Die asiatischen und allen voran die chinesischen Kapitalmärkte sind bislang deutlich besser durch die Covid-19-Turbulenzen gekommen als ihre europäischen und amerikanischen Pendants. Auch langfristig sind die Perspektiven für Investoren attraktiv.

 

Die asiatischen Volkswirtschaften übernehmen mehr und mehr die Rolle als Motor des globalen Wachstums. Schon jetzt entfallen kaufkraftbereinigt rund 50% der globalen Wirtschaftsleistung auf Asien. Während der Asien-Krise 1997/98 litten viele Länder in der Region unter Leistungsbilanzdefiziten und mangelnden Devisenreserven, zugleich bestand eine hohe Abhängigkeit von Auslandskapital. Dieses Bild hat sich grundlegend gewandelt. Heute sind in Asien Leistungsbilanzüberschüsse und hohe Währungspolster eher die Regel als die Ausnahme, Kapitalimporte haben an Bedeutung verloren.

Die wachsende ökonomische Bedeutung Asiens lässt sich auch an den Kapitalmärkten ablesen: So ist der Marktwert der chinesischen Aktiengesellschaften rund dreieinhalbmal so hoch wie der Wert aller in Deutschland gelisteten Unternehmen. Im Aktienindex MSCI Asien ex-Japan hat China einen Anteil von 44%. Gleichzeitig ist in Indien mit über 5.000 gelisteten Unternehmen die weltweit höchste Anzahl börsennotierter Unternehmen zu finden. Im Jahr 2019 kamen bereits 20 der 100 größten Unternehmen nach Marktkapitalisierung aus Asien.

Auch Anleihen asiatischer Emittenten haben aus Anlegersicht erheblich an Attraktivität gewonnen. Im Investment Grade-Segment hat sich das Volumen in den letzten Jahren auf mehr als 700 Mrd. US-Dollar mehr als verdreifacht.

Im Rahmen eines Multi-Asset-Portfolios bieten asiatische Aktien und Anleihen in mehrfacher Hinsicht Vorteile. In punkto Diversifikation günstig ist die geringe Korrelation der Börsen Asiens mit dem globalen Gesamtmarkt. Dies hat sich auch beim Kurssturz im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie bestätigt. Die Fonds mit Asien-Fokus gaben im ersten Quartal durchschnittlich weniger nach als solche mit Ausrichtung auf die USA oder Europa. Während europäische Aktienfonds im Mittel rund 23,6% und amerikanische Aktienfonds rund 20,3% verloren haben, büßten Fonds mit Fokus Asien 19,2% ein. Geholfen hat die relative Stabilität chinesischer Aktienfonds, die nur einstellige Verluste verzeichneten.

Die Scope-Analysten haben die wichtigsten Fonds-Vergleichsgruppen ausgewertet. Das Ergebnis: Aktienfonds-Peergroups mit Fokus China zeigen mit Stand Ende Mai über 1-, 3- und 5-Jahreszeiträume eine höhere durchschnittliche Performance als ihre europäischen und globalen Pendants – und zugleich kein signifikant höheres Risiko gemessen an der Volatilität. Risikoadjustiert liegt die Performance chinesischer Aktienfonds für die betrachteten Zeiträume damit signifikant über derjenigen von Aktienfonds, die in entwickelte Märkte wie Europa und Nordamerika anlegen.

 

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