Abweichung 2020: Homeoffice macht Dieben einen Strich durch die Rechnung
Das Schreckensszenario schlechthin: Nach Hause zu kommen und die Tür steht offen. Schubladen wurden aufgerissen, persönliche Gegenstände durchwühlt, unter Umständen ist auch Eigentum kaputt gegangen, in der Regel fehlen Wertsachen. Den Schock eines Einbruchs müssen gerade in der Sommer- und Urlaubszeit viele Menschen verkraften, denn Einbrecher nutzen die dann meist unbewachten Häuser und Wohnungen aus, wie die Schadenzahlen der Gothaer Versicherung zeigen. Der Kölner Versicherer erklärt: Wie können Verbraucher ihr Zuhause vor Einbrechern schützen und wer zahlt eigentlich bei einem Einbruch? Und ganz aktuell: Warum haben es Einbrecher in Corona-Zeiten schwer?
Vorsorge zahlt sich aus – nicht nur bei der Gesundheit, sondern auch in Sachen Einbruch: Die Zahl der versicherten Wohnungseinbrüche sinkt immer weiter, 2019 gab es mit bundesweit 95.000 Einbrüchen rund 10.000 weniger Schadenfälle als noch im Jahr zuvor – das meldet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Das hat vor allem mit moderner Sicherheitstechnik zu tun, auf die die Deutschen zunehmend setzen. Und noch etwas verhagelt Einbrechern aktuell den Erfolg: der Coronavirus-bedingte Homeoffice-Boom. Wer will schon einbrechen, wenn die Bewohner zu Hause sind? Die Gothaer Schadenstatistik im Zweig Einbruch zeigt es deutlich: In den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 gab es durchschnittlich 846 Einbrüche pro Monat, 2019 waren es 796. In 2020 nur 576 – ein Rückgang zum Vorjahr um rund 28 Prozent!
Aber jetzt starten viele Menschen wieder in den Urlaub und der Sommer ist ohnehin die Hochsaison für Einbrecher, wie die Schadenzahlen der Gothaer zeigen: Durchschnittlich erfasste der Kölner Versicherer im Jahr 2019 pro Monat 847 versicherte Einbrüche. Doch ab Mai beginnen die Schadenzahlen zu steigen und erreichen ihren Höhepunkt in den Monaten Juni, Juli und August mit durchschnittlich 943 Einbrüchen. Ein Anstieg um rund 25 Prozent, verglichen mit den „sichersten“ Monaten Januar, Februar und März mit im Schnitt 709 Einbrüchen.
Anwesenheit vortäuschen
Der Grund: die Sorglosigkeit der Haus- und Wohnungsbesitzer. Die Fähigkeiten der Einbrecher werden häufig unterschätzt. Gekippte Fenster, um in den warmen Sommermonaten durchzulüften oder nicht abgeschlossene Haustüren werden als Gefahrenquellen häufig nicht erkannt. Polizei und Versicherer merken immer wieder: Selbst bei längerer Abwesenheit, wie einer Urlaubsreise in den Sommerferien, werden kaum Sicherheitsvorkehrungen getroffen und überquellende Briefkästen, ein überwucherter Garten und wochenlang geschlossene Rollläden werden zur ungewollten Einladung für Einbrecher. Das einfachste Mittel gegen Einbrüche ist somit zunächst das Vortäuschen von Anwesenheit – etwa durch den Einsatz von Zeitschaltuhren für Rollläden und Lichter.
Was besitze ich überhaupt?
Sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch zu einem Einbruch kommen, unterstützen Hausratversicherungen beim Ersatz des materiellen Schadens. Dafür müssen Einbruchopfer schnellstmöglich eine Stehlgutliste an den Versicherer und die Polizei geben. Weil es in der allgemeinen Aufregung schwierig sein kann, an alles zu denken, was sich in den Wohnräumen befunden hat, ist es sinnvoll, im Vorhinein eine Inventarliste anzufertigen. Nach einem Einbruch kann der Hausrat mit einer solchen Liste abgeglichen werden.
Die Gothaer gibt Tipps für den Einbruchschutz
– Einbruchhemmende Fenster und Fenstertüren in Verbindung mit abschließbaren Griffen sowie adäquate Zusatzsicherungen wie ein Querriegelschloss installieren
– Schließzylinder gegen Abbrechen, Herausreißen und Kernziehen schützen
– Fenster bei Abwesenheit immer schließen, nie gekippt oder offen stehen lassen
– Türen und Fenster immer abschließen, Schlüssel nie draußen deponieren
– Außenbereiche beleuchten, beispielsweise mit Bewegungsmeldern
– Anwesenheit vortäuschen: Innen- und Außenbeleuchtung sowie Rolläden per Zeitschaltuhr steuern
– Briefkasten leeren lassen
Verantwortlich für den Inhalt:
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