Savills blickt auf die Mittelmeerküste

 

Der Immobilienmarkt in Monaco boomt: Der Stadtstaat an der französischen Mittelmeerküste ist mit einem Durchschnittspreis von aktuell 48.150 Euro/m² nach wie vor der teuerste Wohnungsmarkt weltweit. Dies geht aus einer aktuellen Untersuchung von Savills hervor. Besonders der bekannte Bezirk Monte Carlo gehört zu den exklusivsten Wohngegenden. Eine Immobilie kostet hier durchschnittlich 53.000 Euro/m² und liegt damit noch über dem monegassischen Durchschnittswert.

Global betrachtet können nur die Preise des Immobilienmarktes in Hong Kong mit denen des Fürstentums mithalten. In beiden Märkten herrschen enormer Produktmangel und ein daraus resultierender Nachfrageüberhang, der die Preise zusätzlich in die Höhe wachsen lässt. „Wir stellen weiterhin fest, dass der Bedarf nicht abebbt und die Verfügbarkeiten deutlich übersteigt. Das liegt unter anderem daran, dass die weltweite Reputation Monacos als sicherer Anlagehafen Bestand hat. Selbst im Hinblick auf das kommende Jahr, wo die wirtschaftlichen Auswirkungen von COVID-19 noch weitestgehend unbekannt sind, ist der Wohnungsmarkt in Monaco gut aufgestellt, um den Sturm eines wirtschaftlichen Abschwungs zu überstehen“, sagt Sophie Chick, Head of World Research bei Savills. Der kleine Rückgang von 1,3 % folgte auf einen außergewöhnlichen Preisanstieg von 18,1 % im Vorjahr 2018, an dem die Preise ihren vorzeitigen Hochpunkt erreichten.

Exklusiver als Big Apple

Selbst erstklassige Immobilien in den globalen Metropolen wie New York, London oder Paris sind deutlich günstiger als die des Fürstentums. Eine Wohnimmobilie im US-amerikanischen New York City kostet beispielsweise im Durchschnitt nur halb so viel wie in Monaco. In den europäischen Metropolen London und Paris müssen 60 % bzw. 68 % weniger aufgewendet werden.

Wie geht es weiter in Monaco?

„Es ist zu erwarten, dass sich die Wiederverkäufe verlangsamen werden, während die Welt eine Pause einlegt, um die Situation einzuschätzen. Auch weiterhin gingen die Transaktionszahlen von 2018 auf 2019 um 54 % zurück. Deshalb gehen wir davon aus, dass die Preise für eine gewisse Zeit unverändert bleiben, beziehungsweise nur sehr geringfügig steigen werden“, erläutert Sophie Chick weiter. „Denn obwohl Neubauprojekte geplant sind, wird die Anzahl der zukünftigen Einheiten die Nachfrage bei weitem unterschreiten.“

Die Transaktionsanzahl in Monaco ging mitunter auch deshalb zurück: Während es im Jahr 2018 noch 523 Verkäufe waren, sank die Zahl 2019 auf 462 Deals. Ein bedeutender Faktor war dabei eben das mangelnde Angebot an Neubauten. Dies trug erheblich zum allgemeinen Rückgang der Verkaufszahlen bei. Auch bei den Transaktionen von Wiederverkaufsobjekten war ein leichter Rückgang festzustellen. In dieser Dynamik gab es allerdings ein Marktsegment, das sich dem Trend widersetzte: Die Verkäufe von Immobilien mit einem Preis von über 10 Mio. Euro stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 64 %.

„Die Zunahme der Verkäufe im High End Segment war zum Teil darauf zurückzuführen, dass die Zahl der verkauften und sanierungsbedürftigen Villen gestiegen ist und Monaco weiterhin ein erstklassiger Standort zum Wohnen und Investieren bleibt“, sagt Irene Luke, Head of Savills in Monaco zum hiesigen Immobilienmarkt. „Die Käufer prüfen schon im Vorfeld verstärkt, ob die zu erwerbende Immobilie auch den Bedürfnissen der ganzen Familie entspricht. Wir stellen fest, dass dies die Nachfrage nach großflächigen Immobilien antreibt. Dieser Trend wird sich auch nach dem Ende von COVID-19 fortsetzen, da die Familien das Platzangebot bei der Wahl der Wohnimmobilie bevorzugen“, resümiert Irene Luke.

Wie sieht es auf dem Vermietungsmarkt aus?

Ähnlich wie für die Kapitalwerte ist der Vermietungsmarkt in Monaco mit einer durchschnittlichen Monatsmiete von 126 Euro/m² der teuerste Standort weltweit. Im Vergleich ist der Preis um 60 % höher als in New York, der zweitteuersten Stadt im Bereich der Vermietung von Wohnraum im Savills Index.

Im Laufe des letzten Jahres bis Februar 2020 stiegen die Mietwerte in Monaco über alle Assetklassen hinweg um 20 %. Diese hohe Nachfrage und das entsprechende Mietwachstum bei großflächigeren Immobilien zeigen Parallelen zur Entwicklung am Investmentmarkt, in welchem die potenziellen Mieter sich zunächst absichern, bevor sie eine Wohnberechtigung beantragen.

Rückblick:

Am Beispiel der Globalen Finanzkrise lassen sich die Auswirkungen der Pandemie am monegassischen Immobilienmarkt erahnen. Während dieser Zeit (2009) gingen die Quadratmeterpreise in Monaco im Vergleich zu 2008 um 13 % zurück. Bereits ein Jahr später, 2010, erreichten die Quadratmeterpreise wieder ein Niveau wie vor der Finanzkrise. Die Transaktionsvolumina benötigten etwas länger, um sich zu erholen: Das Niveau von 2007 wurde erst drei Jahre später erzielt.

 

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