Savills hat die demografischen Entwicklungen und deren Auswirkungen auf die Immobilienbranche untersucht
Im Rahmen seiner global angelegten Publikationsreihe „Impacts“ hat Savills die demografischen Entwicklungen und deren Auswirkungen auf die Immobilienbranche untersucht. Nach neuesten Schätzungen liegt die durchschnittliche Lebenserwartung weltweit bei 72,6 Jahren – der bisher höchste Wert und damit gleichzeitig eine finanzielle Herausforderung. Denn angesichts dieser Dynamik warnt das Weltwirtschaftsforum vor einem globalen Rentenloch in Höhe von 400 Billionen US-Dollar bis 2050. Doch was bedeutet dies für die Immobilienmärkte?
Die steigende Nachfrage nach langfristig gesicherten Einkommensströmen sorgt für eine zunehmende Attraktivität entsprechender Immobilien wie Mehrfamilienhäusern, Seniorenheimen, Logistikimmobilien und Rechenzentren
Weniger als 3 % das globalen Pensionsfondsvermögen und damit 44 Billionen US-Dollar sind in Immobilien gebunden. In Finnland sind es 11 %, in den USA hingegen nur 0,7 %.
Savills zufolge wird die Zahl der Pensionäre weltweit bis 2050 voraussichtlich von 1,5 Mrd. auf 2,1 Mrd. steigen, wobei die Diskrepanz zwischen dem finanziellen Bedarf der Ruheständler und deren Altersvorsorge alle 24 Stunden um 28 Mrd. US-Dollar wächst. Bis 2050 wird das Defizit voraussichtlich das Fünffache der Weltwirtschaft betragen und die Gefahr dieser enormen finanziellen Belastung signalisiert einen “Wendepunkt”, der die Nachfrage nach langfristig sicheren Einkommensströmen zusätzlich ankurbelt – und Immobilien stehen hierbei im Fokus vieler Investoren.
„Pensionskassen waren schon immer sehr aktive Investoren auf dem Immobilienmarkt. Der zunehmende Bedarf an Möglichkeiten zur Altersvorsorge wird dazu führen, dass noch mehr Gelder der Renten- und Pensionsfonds in den Immobiliensektor fließen. Mit der Nachfrage steigt jedoch auch der Angebotsmangel – diese Knappheit langfristiger Anlagen wird in den nächsten zehn Jahren zur Herausforderung“, erläutert Mat Oakley, Head of Research bei Savills EMEA.
Aus der Impacts-Publikation von Savills geht außerdem hervor, dass die Disruption im etablierten Einzelhandels- und Bürosegment in einem Rückgang der durchschnittlichen Mietvertragsdauer resultiert. Dies bedeutet wiederum, dass die größten und liquidesten Teile des Marktes nicht mehr die gewohnten langfristigen und regelmäßigen Erträge liefern werden.
In den letzten Jahren wurde viel Kapital im Wohnsektor allokiert, insbesondere in Mehrfamilienhäuser und Seniorenwohnungen. Dies liegt vor allem in demographischen Faktoren begründet, weniger in dem gesunden Wirtschaftszyklus oder den jüngsten Auswirkungen von COVID-19. Es ist allem voran die Langfristigkeit dieser Anlagen, die für Pensionskassen von großem Wert ist und die Nachfrage auch weiterhin antreiben wird. Auch die Impacts-Analysen von Savills bestätigen, dass die institutionellen Investitionen in Wohnimmobilien in den letzten fünf Jahren um fast 50 % zugenommen haben – Tendenz steigend.
„Demographische Trends wie die zunehmende Alterung der Gesellschaft, ein steigender Urbanisierungsgrad und abnehmende Haushaltsgrößen dürften langfristig gegen die Auswirkungen von COVID-19 immun sein und werden das Interesse auf Investorenseite nur noch verstärken. Da jedoch die langfristig niedrigen Zinssätze dafür sorgen, dass Immobilien generell als Anlageklasse gefragt sind, wird der Wettbewerb angesichts der geringen Verfügbarkeit qualitativ hochwertiger Gebäudebestände intensiviert“, sagt Paul Tostevin, Director Savills World Research.
Mat Oakley fügt abschließend hinzu: „Die steigende Nachfrage nach Vermögenswerten mit längerem Einkommen wird voraussichtlich einen Angebotsmangel und steigende Preise nach sich ziehen. Das wiederum spricht dafür, dass nicht nur der Sektor Seniorenwohnen von der alternden Bevölkerung profitiert, sondern auch alternative Segmente wie Bars, Rechenzentren, Logistik- und Büroimmobilien.“
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