„Wegen Corona keine Prognose für 2020“ – Vorstandschef Reuter: „Sind zuversichtlich, auch Corona sehr gut zu meistern.“
Die VHV Gruppe hat das Geschäftsjahr 2019 wie bereits in den Vorjahren nach einem sehr positiven Geschäftsverlauf mit einem über dem Markt liegenden Wachstum abgeschlossen. Das Unternehmen erreichte 2019 einen Jahresüberschuss von 277,3 Millionen Euro vor Steuern und eine Eigenkapitalrendite von 11 Prozent. Zugleich konnte die VHV Gruppe ihre Vertragszahlen und Bruttobeiträge auf Konzernebene sowie in seinen beiden Kerngeschäftsfeldern, dem Leben- und Kompositgeschäft, weiter steigern. In beiden Bereichen hat das Unternehmen wichtige Zwischenziele in seiner Transformation hin zu einem digitalen Versicherungsunternehmen im Rahmen der geplanten Zeitabläufe, Budgets und Performances erreicht und unter anderem ein neues, umfassendes webbasiertes Maklerverwaltungsprogramm erfolgreich etabliert.
Trotz weiter stark steigendem Wettbewerbsdruck, weiter erhöhter Aufwendungen durch unverändert zunehmende Regulierung sowie den unverändert anhaltenden Auswirkungen der Niedrigzinspolitik, konnte die VHV Gruppe bei den wesentlichen Kennziffern zum Teil deutlich zulegen. Im zurückliegenden Geschäftsjahr erwirtschaftete der Komposit-Bereich erneut ein marktüberdurchschnittliches Vertrags- und Beitragswachstum. Als Spezialversicherer der Bauwirtschaft profitierte die VHV von ihrer ausgewiesenen Kompetenz bei einer unverändert starken Baukonjunktur.
Auch im insgesamt schwierigen Leben-Bereich konnte das Unternehmen seinen Vertragsbestand und seine Beitragseinnahmen weiter ausbauen und erzielte im Neugeschäft mit seinen Risikolebensversicherungen erneut ein deutliches Wachstum. Dabei trugen die effizienten Strukturen, die niedrigen Kostenquoten und eine hohe Kundenzufriedenheit zum guten Ergebnis bei.
Uwe Reuter, Vorstandsvorsitzender der VHV Gruppe, sagte: „2019 war für die VHV Gruppe erneut ein sehr erfolgreiches Jahr. Auch wenn wir knapp unter unserem Rekordergebnis von 2018 lagen, konnten wir unsere bereits sehr ambitionierten Ziele deutlich übertreffen, Marktanteile und Neukunden gewinnen und haben ein überzeugendes Ergebnis erwirtschaftet. Dies ist das Verdienst aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zu Recht umfangreich von den guten Zahlen partizipieren.“ Reuter weiter: „Angesichts der aktuellen Corona-Krise stammen diese Zahlen allerdings aus einer sozusagen zurückliegenden Welt. Corona hat vieles verändert, und wir mussten uns schnell und gründlich darauf einstellen. Auf Grund der frühzeitigen und umfassenden Investitionen in unsere Digitalisierung konnten wir unseren operativen Geschäftsbetrieb relativ schnell auf digitale mobile Arbeitsplätze im Homeoffice umstellen und so ohne große Produktivitätseinbußen für unsere Kunden da sein. Die VHV Gruppe hat frühzeitig begonnen, aus einer Position der Stärke in ihre Digitalisierung, in neue Produkte, Prozesse, Technologien und ihre Angebote für Kunden, Makler und die Fortbildung ihrer Mitarbeiter zu investieren. Unser seit Jahren andauerndes Fitnessprogramm hat zum Ziel, uns sturmfest zu machen. All das zahlt sich nun aus. Den Vorsprung im Wettbewerb, den wir uns u.a. durch unser Fitnessprogramm erarbeitet haben, werden wir verteidigen.“ Reuter dankte im Namen des Vorstandes ausdrücklich den Mitarbeitern für ihre hohe Leistungsbereitschaft und Flexibilität, gerade auch in den zurückliegenden Monaten, und den Kunden und Vertriebspartnern für ihr Vertrauen und ihre Loyalität.
Das Konzernergebnis betrug 277,3 vor Steuern, nach Steuern und Substanz stärkenden Maßnahmen 191,8 Millionen Euro.
Auf Gruppenebene stieg die Zahl der Versicherungsverträge um 5,2 Prozent auf 11,32 Millionen Stück (Vj.: 10,76 Mio. Stück) und die verdienten Beiträge um 2,9 Prozent auf 3,24 Milliarden Euro (Vj.: 3,15 Mrd.).
Der Kapitalanlagebestand erhöhte sich um 1,6 Prozent auf 16,52 Milliarden Euro (Vj.: 16,26 Mrd.), das Kapitalanlageergebnis ging mit 504,7 Millionen Euro (Vj.: 554,5 Mio.) zurück, hier spiegelt sich die Niedrigzinsphase wider. Die haftenden Eigenmittel (inklusive Schwankungsrückstellungen) konnten um rund 210 Millionen Euro bzw. 8,3 Prozent auf 2,72 Milliarden Euro (Vj.: 2,51 Mrd.) erhöht werden.
Standard & Poor’s bestätigte im Juni 2020 das Rating A+ mit stabilem Ausblick für die VHV Gruppe 2020 erneut. Ausschlaggebend für das Rating war insbesondere die Kapital- und Ertragsstärke der VHV Gruppe mit der Bestnote AAA. Hierzu tragen nach Beurteilung von S&P maßgeblich die starken, nachhaltigen versicherungstechnischen Ergebnisse der VHV Allgemeine und das vorteilhafte Risiko-/Rendite-Profil im Bereich Leben bei der Hannoversche maßgeblich bei. Die Kapitalausstattung unter Solvency II ist sehr komfortabel und im Marktvergleich weniger zinsabhängig. Ebenfalls positiv wirkte sich die Struktur als Versicherungsverein aus, da die Gewinne zu 100 Prozent zur langfristigen Erfüllung der Kundenansprüche im Konzern verbleiben.
Im Bereich der Kompositversicherung (VHV Allgemeine Versicherung AG und VAV AG, Wien) konnte die VHV Gruppe die Stückzahl ihrer Versicherungsverträge um 5,4 Prozent auf 10,27 Millionen Verträge (Vj.: 9,74 Mio.) und ihre Profitabilität weiter ausbauen. Die Beitragseinnahme stieg um 3,6 Prozent auf 2,23 Milliarden Euro (Vj.: 2,15 Mrd.).
Die positive Entwicklung des Kompositgeschäftes wurde maßgeblich durch die VHV Allgemeine Versicherung AG geprägt. Sie konnte ihren Vertragsbestand um 5,3 Prozent auf 9,87 Millionen Stück (Vj.: 9,37 Mio. Stück) ausbauen und ihre Beitragseinnahmen um 3,2 Prozent auf 2,12 Milliarden Euro (Vj.: 2,06 Mrd.) steigern. In der größten Sparte des Unternehmens, der Kfz-Versicherung, erhöhte sich die Zahl der Verträge um 6,6 Prozent auf 7,13 Millionen Verträge (Vj.: 6,69 Mio.) und der verdiente Beitrag um 3,9 Prozent auf 1,43 Milliarden Euro (Vj.: 1,38 Mrd.). Die Geschäftsjahresschadenquote der VHV Allgemeine Versicherung AG im selbst abgeschlossenen Geschäft betrug 82,4 Prozent (Vj.: 80,5 %). Die Combined Ratio des Unternehmens betrug 90,4 Prozent (Vj.: 91,2 %).
Im Leben-Geschäft der Hannoversche Lebensversicherung AG stiegen die Beitragseinnahmen gegenüber dem Vorjahr um 1,6 Prozent auf 1.013,9 Millionen Euro (Vj.: 998,4 Mio.), die Anzahl der Verträge stieg um 2,7 Prozent auf 1.048,3 Tausend Verträge (Vj.: 1.021,2 Tsd.). Die Kostenquoten des Direktversicherers gehören nach wie vor zu den besten im Markt: Die Verwaltungskostenquote der Hannoverschen Leben betrug 1,29 Prozent (Vj.: 1,34 %), die Abschlusskostenquote 3,9 Prozent (Vj.: 3,9 %). Eine der niedrigsten Stornoquoten im Markt von 1,9 Prozent (Vj.: 1,9 %) dokumentiert das hohe Kundenvertrauen in die Hannoversche Leben. Die kundenorientierte Ratingagentur Assekurata vergab im neunten Jahr in Folge die Bestnote A++ (exzellent) aufgrund der Analyse von Sicherheit, Erfolg, Kundenorientierung sowie Wachstum/Qualität am Markt. Ingesamt hat das Unternehmen einen Kapitalanlagenbestand von 10,57 Milliarden Euro verwaltet (Vj.: 10,66 Mrd.).
Ausblick 2020
Uwe Reuter: „Das erste Quartal 2020 ist bei der VHV Gruppe sehr positiv verlaufen. Die weitere Entwicklung der Pandemie und ihrer wirtschaftlichen Auswirkungen kann heute jedoch niemand seriös einschätzen. Die VHV Gruppe ist sehr gut aufgestellt, diesen Herausforderungen zu begegnen. Gemeinsam werden wir weiter alles dafür tun, den Vorsprung, den wir uns hart erarbeitet haben, auch in der digitalen Versicherungswelt und unter den sich abzeichnenden sehr schwierigen Marktbedingungen zu halten und weiter auszubauen. Davon nachhaltig profitieren sollen und werden unsere Kunden, Vertriebspartner / Makler und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich auf eine solide aufgestellte und leistungsstarke VHV Gruppe auch in der Krise verlassen können.“
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