Kommentar von Sonia Fasolo, SRI-Leiterin bei LFDE – La Financière de l’Échiquier

 

Die Erkenntnis, dass Unternehmen, die besonders gut in den Kriterien Umwelt, Soziales und Governance (ESG) bewertet werden, auch an der Börse outperformen, hat sich auch im vergangenen Jahr bestätigt. Seit 10 Jahren untersuchen wir den Zusammenhang zwischen ESG-Bewertung und Performance und können nachweisen, dass sich Nachhaltigkeit positiv auswirkt – und keinesfalls ein Nachteil ist, wie es manche Investoren glauben.

Im vergangenen Jahr hat das Portfolio der 40 Unternehmen, die die höchsten Bewertungen nach unserem ESG-Rating erzielen (Top 40), eine Steigerung von 39 Prozent verbucht und damit den MSCI Europe SRI, der um 30 Prozent zulegte, hinter sich gelassen. Dagegen wiesen die 40 Unternehmen mit den schlechtesten ESG-Ratings (Flop 40) für das Jahr 2019 nur einen Zuwachs von gut 20 Prozent auf.

Weiterhin konnten wir bestätigen, dass die Unternehmen, in denen alle drei ESG-Kriterien kombiniert eine hohe Bewertung aufweisen, am besten abschneiden. Betrachtet man die Kriterien einzeln, so ist der Faktor Soziales der stärkste Werttreiber. Umgekehrt wirkt sich eine schlechte Governance am stärksten negativ auf die Performance aus. Damit sehen wir uns in unserem Kurs bestätigt, uns von Unternehmen mit schlechter Governance fernzuhalten.

Als herausragende Performer – sowohl bei der ESG-Einstufung als auch an der Börse – sind im Jahr 2019 unter anderem die Unternehmen ASML und Sartorius Stedim in Erscheinung getreten. ASML, der niederländische Hersteller von Lithographiemaschinen für die Halbleiterindustrie, erzielte ein ESG-Rating von 8,1 von 10 und wies für 2019 eine Performance von 95 Prozent auf. ASML verfügt über starke Kontrollmechanismen durch ein Leitungsgremium, das sich aus unabhängigen Direktoren mit einschlägiger technischer Expertise zusammensetzt. Das Unternehmen besitzt eine starke Unternehmenskultur und die Gruppe hat sich ehrgeizige langfristige numerische Umweltziele gesetzt. Auch in Bezug auf den Lebenszyklus der Produkte schneidet ASML hervorragend ab, denn 98 Prozent der seit 1984 produzierten Maschinen sind immer noch in Betrieb.

Sartorius Stedim erreichte ein ESG-Rating von 7,6 von 10 sowie eine Performance von knapp 70 Prozent im Jahr 2019. Sartorius Stedim bietet Produkte für Biomedizin-Hersteller an, wie Filter, Membrane oder Einwegbeutel, und verfügt über eine gute Unternehmensführung. Bei den wichtigsten Umweltkennzahlen, einschließlich beim Wasserverbrauch, erzielt das Unternehmen hervorragende Ergebnisse. Auch bei der Arbeitgeberattraktivität und Mitarbeiterloyalität schneidet Sartorius Stedim sehr gut ab. Die Gruppe arbeitet an der Entwicklung von Produkten auf Basis von Biokunststoffen, um das zunehmende Abfallaufkommen, das durch ihre Produkte entsteht, auszugleichen.

 

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