Während des Kurseinbruchs in der Covid-19-Krise haben sich Gesundheitstitel bemerkenswert gut geschlagen.

 

Scope ist der Frage nachgegangen, ob es sich um einen Einmaleffekt handelt oder sich dahinter ein Muster für besondere Krisenfestigkeit verbirgt. Im Zuge der Covid-19-Krise kam es insbesondere im März 2020 zu einer scharfen Korrektur an den globalen Aktienmärkten. Infolgedessen verzeichneten die Börsen der entwickelten Länder im ersten Quartal 2020 ein Minus von 18,9% (gemessen am MSCI Welt Index).

Gesundheitstitel stellen defensive Qualitäten unter Beweis

Aktien aus dem Gesundheitssektor haben sich im Umfeld weltweit einbrechender Kurse bemerkenswert gut gehalten. Sie gaben im ersten Quartal im Durchschnitt um lediglich 9,1% nach. Das entspricht einer Outperformance gegenüber dem Weltaktienmarkt von 980 Basispunkten.

Aus Sicht vieler Marktteilnehmer ist das kaum überraschend, gilt doch der Gesundheitssektor traditionell als defensives Marktsegment. Tatsächlich ist die Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen weitgehend konjunkturunabhängig und profitiert zudem von strukturellen Wachstumstreibern.

Einmaleffekt oder systematische Robustheit von Healthcare-Aktien?

Das auffallend gute Abschneiden von Aktien aus dem globalen Healthcare-Sektor in der Covid-19-Krise wirft die Frage auf, ob es sich dabei lediglich um einen Einmaleffekt handelt, weil der Gesundheitsbereich derzeit naturgemäß im Fokus steht, oder ob Gesundheitstitel in Krisen generell stabilisierende Wirkung im Portfolio entfalten.

Scope Analysis hat dazu die relative Performance des Gesundheitssektors in vier früheren Phasen von erhöhtem Marktstress unter die Lupe genommen. Das Ergebnis fällt eindeutig aus: In drei von vier dieser Phasen erwiesen sich Gesundheitstitel als überdurchschnittlich robust. Am ausgeprägtesten war der Effekt während der Finanzkrise 2008/2009, als der Gesundheitssektor mit -25,6% das zweitbeste Ergebnis auf Branchenebene erzielte – bei Finanztiteln fielen mehr als doppelt so hohe Verluste an.

Top-Healthcare-Aktienfonds im ersten Quartal

Unter den Top 5 der 52 in Deutschland zugelassenen Fonds für globale Gesundheitstitel fielen die Kursrückgänge im ersten Quartal 2020 nochmals weit niedriger aus als am breiten Aktienmarkt. Spitzenreiter war der volumenstarke Credit Suisse (Lux) Digital Health Equity Fund, der lediglich um 5,2 % im Wert nachgab. Den geringsten Maximum-Drawdown (-9,7%) während der kritischen Phase von Mitte Februar bis Ende März wies der Lacuna Global Health auf.

Niedrigerer Crash Drawdown bei Healthcare-Aktienfonds

Der allgemein risikoreduzierende und damit portfoliostabilisierende Effekt von Gesundheitsaktien bestätigt sich auf breiter Basis. So stand während der Covid-19-Krise einem maximalen Verlust in der Scope-Peergroup „Aktien Welt“ von 30,3% ein niedrigerer durchschnittlicher Maximum Drawdown in der Peergroup „Aktien Gesundheitswesen Welt“ von 26,4% gegenüber.

Healthcare-Aktienfonds mit Top-Rating von Scope auf 5-Jahressicht

Auch längerfristig konnten Fonds der Kategorie „Aktien Gesundheitswesen Welt“ im Vergleich zu globalen Aktien überzeugen. Mit einer durchschnittlichen Performance von rund 2% p.a. übertrafen sie auf Sicht von fünf Jahren Fonds der Kategorie „Aktien Welt“ um 160 Basispunkte pro Jahr. Die fünf Fonds mit den besten Scope-Ratings schnitten nochmals deutlich besser ab: Sie erzielten 5-Jahres-Ergebnisse in einer Bandbreite von 4,3% bis 8,7% p.a. Top-Performer war dabei der Fonds BB Adamant Medtech & Services.

 

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