Umfrage von eToro stellt fest, dass sich die Deutschen kaum über Investments informieren und es regionale Abweichungen gibt
Ostdeutsche sind in Sachen Geldanlage risikofreudiger als ihre Nachbarn im Westen. Hohe Rendite hat bei ihnen im Vergleich zu einer langen Laufzeit Priorität. Doch die Risikobereitschaft ist nicht der einzige Unterschied zwischen den Regionen: Menschen aus den neuen Bundesländern investieren kleinere Summen als die Westdeutschen. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage der YouGov GmbH in Partnerschaft mit der Investitionsplattform eToro hervor.
Beinahe die Hälfte der Befragten im Osten (43 %) investieren weniger als 5.000 Euro jährlich in beispielsweise Aktien, Anleihen, Fonds oder Kryptowährungen. Im Westen sind die Befragten eher bereit bis zu 10.000 EUR zu investieren. Auch im Vergleich der Bundesländer untereinander zeigen sich erhebliche Unterschiede. Während in Hamburg mit hauptsächlich unter 5.000 EUR eher spärlich investiert wird (64 %), investieren fast 40 % der Bremer bis zu 10.000 EUR. Gleichzeitig bevorzugen die Bewohner von Bremen ein geringes Investitionsrisiko bei langfristiger Anlage mit niedriger Rendite. Das Saarland hebt sich in diesem Aspekt deutlich von den restlichen deutschen Bundesländern ab. Es ist das einzige Bundesland in dem mehr als die Hälfte der Befragten auf ein höheres Risiko setzen (71 %).
Eine positive Historie des Kurses ist in ganz Deutschland ein ausschlaggebendes Argument für die Bereitschaft zu investieren. Doch die Grundsätze der Anleger im Osten und Westen gehen auseinander. So ist beinahe doppelt so vielen der Befragten im Westen (18,91% gegenüber 9,59%) wichtig in Unternehmen mit ethischen und nachhaltigen Grundsätzen zu investieren. Auch zukunftsorientierte Technologien wie e-mobility, Wasserstoff, Industrie 4.0 oder KI werden im Westen bevorzugt. In Berlin ist den Sparern dieser Aspekt mit 41 % am wichtigsten, für die direkten Nachbarn in Brandenburg dagegen ist das bei der Anlagestrategie eher nebensächlich.
Unterschiede zwischen den Generationen
Zwischen den Generationen zeichnen sich verschiedene Interessen für Anlageklasse ab. Die Millennials sind die Generation, die mit neuen Innovationen und Start-up-Gründungen Karriere machen. In Sachen Geldanlage dagegen scheuen sie sich vor digitalen Trends und würden nur 3 – 5 % ihres Vermögens in Krypto-Währungen investieren. Baby Boomer und die Generation Gen Z haben im Gegensatz dazu ein viel höheres Interesse an Bitcoin & Co: Immerhin 20 % würden in diese Währung Geld anlegen.
Spannend ist der Blick auf die jüngsten Befragten im Vergleich zu den übrigen Altersgruppen: Sie würden am ehesten auf das klassische Sparkonto zurückgreifen und vergleichsweise häufig für den Aufbau eines eigenen Unternehmens anlegen. Mit steigendem Alter wird das Anlegen in die Altersvorsorge immer wichtiger und dabei auch die Absicht früher in Rente gehen zu können.
Skepsis und Unwissen zu Aktien & Co. noch immer hoch
Deutschlandweit stehen die Befragten den Themen Aktien, Fonds oder Kryptowährungen kritisch gegenüber. Im Osten (34 %) sowie im Westen (33 %) wird das Geld auf dem Girokonto liegen gelassen, gefolgt von der Aussage aktuell gar kein Geld anzulegen. Der zweitbeliebteste Ort, um Gespartes zu parken, ist das Tagesgeldkonto.
39 % der Befragten informieren sich nicht über Alternativen zum üblichen Girokonto. Und das, obwohl fast die Hälfte der Sparkonto-Nutzer an einer guten Anlage-Alternative interessiert sind. Außerdem verlassen sich Anleger stark auf den Austausch mit Freunden und Familie (20 %) oder ihrem Finanzberater (18 %). Die Bremer informieren sich häufig über die Medien (30 %) – im Vergleich wählen bundesweit durchschnittlich nur 19 % diesen Informationsweg.
“Wir müssen uns mehr bemühen, die Hemmungen gegenüber Aktien und alternativen Investitionsmethoden auf Dauer abzubauen. Im Osten wie im Westen ist diese Skepsis trotz gleichermaßen vertreten – wenn auch unterschiedlich stark ausgeprägt. Es ist schön zu sehen, dass sich deutsche Sparer von dem klassischen Sparkonto abwenden und ihr Geld sinnvoll und gewinnbringend anlegen wollen. Besonders der wachsende Fokus auf neue Technologien und nachhaltige Unternehmen sieht vielversprechend aus. Die Risikofreudigkeit kann natürlich mit dem eher geringen Investitionsvolumen zusammenhängen, denn: Wer wenig investiert, kann ein höheres Risiko eingehen, weil der Verlust im schlimmsten Fall nicht so groß ist. Es wird spannend sein zu sehen, ob mit zunehmender Aufklärung in Zukunft größere Beträge in verschiedene Anlageklassen investiert werden. Wir müssen es auf Dauer schaffen, die Meinung der Deutschen zu ändern und ihre Bereitschaft wecken, neue Anlagestrategien auszuprobieren”, so eToro-Deutschland Chef Dennis Austinat.
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