Christopher Smart, Chefstratege und Leiter des Barings Investment Institute, verbindet sehr viel mit dem Handschlag, einer an sich friedlichen und verbindlichen Geste, die aber zurzeit ein gewisses Maß an Bedrohung in sich trage.
„Es liegt alles am Handschlag: Die Tiefe der Krise, das Ausmaß des Schadens und das Tempo der Erholung hängen mehr oder weniger davon ab, wie schnell einer von uns bereit ist, einem Fremden die Hand zu schütteln. Dieses Maß wird bestimmen, wann wir uns in der U-Bahn, im Flugzeug oder einem Restaurant wohl fühlen werden. Dieses Maß wird bestimmen, ob die Weltwirtschaft in diesem und im nächsten Jahr mehr – oder weniger – als die vom Internationalen Währungsfonds geschätzten 9 Billionen Dollar verliert. Und dieses Maß wird die Finanzmärkte weit mehr antreiben als jede Analyse der aktuellen makroökonomischen Daten.
Der IWF geht davon aus, dass die Weltwirtschaft in diesem Jahr um 3% schrumpfen wird, verglichen mit seiner ursprünglichen Wachstumsprognose von 3,3% im Januar. Zum Vergleich: Während der globalen Finanzkrise 2008 fiel das weltweite BIP nur um 0,1%. Für das kommende Jahr wird eine ziemlich gesunde Erholung von 5,8% prognostiziert, wenn auch von einer niedrigen Basis aus und mit vielen Warnhinweisen auf Abwärtsrisiken.
Diese Prognosen hängen aber wahrscheinlich weniger von der Tiefe des Einbruchs als vom Ausmaß der Erholung ab. Insofern ist es kein wilder Optimismus zu glauben, dass eine Kombination aus besseren Tests, die Infizierte identifizieren und isolieren würden, einer besseren Behandlung, die die Krankenhausaufenthalte verkürzen und die Zahl der Todesfälle reduzieren würde, und einem breiteren Einsatz von Masken, Desinfektionsmitteln sowie Abstandhalten eine überraschende Erholung der Aktivität ermöglichen würde.
In einer Zeit der Pandemie trägt eine offene Hand ein gewisses Maß von Bedrohung in sich, aber auch das freundliche Grüßen kennt viele Alternativen, bis wir wieder zur Normalität zurückkehren.“
Das ausführliche Statement von Christopher Smart entnehmen Sie bitte der beigefügten Presseinformation in englischer Sprache.
Über Christopher Smart, PhD CFA, Chief Global Strategist & Head of the Barings Investment Institute
Christopher Smart war Senior Fellow am Carnegie Endowment for International Peace und am Mossavar-Rahmani Center for Business and Government der Harvard Kennedy School; von 2013 bis 2015 war er als Sonderassistent des Präsidenten beim Nationalen Wirtschaftsrat und beim Nationalen Sicherheitsrat tätig, wo er als Hauptberater für Handel, Investitionen und eine breite Palette von globalen Wirtschaftsfragen fungierte. Christopher Smart war zudem vier Jahre als stellvertretender Assistent des Finanzministeriums tätig. In dieser Funktion leitete er die Reaktion auf die europäische Finanzkrise und konzipierte das Engagement der USA in der Finanzpolitik in Europa, Russland und Zentralasien.
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