Marktkommentar von Alexandra Morris, Investment Director, SKAGEN Funds
Nachdem die Aktienmärkte zum Ende des ersten Quartals noch einen Teil ihrer großen Verluste aufgeholt haben, schauen wir uns frühere Markterholungen an und fragen uns, wie es diesmal an den Märkten wieder aufwärtsgehen kann.
Der Ausbruch der Coronavirus-Pandemie hat global zu einem beispiellosen Stillstand der Wirtschaft und infolge im März auch zu historischen Verwerfungen an den Aktienmärkten geführt. In der letzten Märzwoche erholten sich die globalen Aktienmärkte um 13 Prozent, so dass der Quartalsverlust am Ende noch 20 Prozent betrug. Die SKAGEN-Fonds konnten sich dem allgemeinen Abwärtstrend nicht entziehen, der SKAGEN Global konnte sich aber mit einem Abschlag von 15,5 Prozent im Vergleich zum MSCI-All-Country-World-Index, der um 19,3 Prozent nachgab, gut behaupten. Dabei profitierte der SKAGEN Global von den digitalen Geschäftsmodellen der US-Technologieunternehmen Microsoft und Adobe, die beide zu den Top-10-Investments des Fonds gehören. Auch das Fracht- und Logistikunternehmen Old Dominion zeigte sich trotz sinkenden Frachtvolumens dank ausgezeichneter Betriebsabläufe robust und dürfte nach unserer Einschätzung nach dem Abklingen der Corona-Krise zu den langfristigen Gewinnern zählen.
Natürlich verfügen auch wir nicht über die sprichwörtliche Glaskugel und können nicht vorhersehen, ob oder wann der Aktienmarkt seinen Tiefpunkt erreicht hat. Der Blick auf frühere Krisen scheint uns jedoch hilfreich, um die potenzielle Erholung vom Corona-Schock besser einzuschätzen. In den vergangenen 20 Jahren haben globale Aktien gemessen am MSCI-World-Index (EUR) drei Mal ähnlich starke Verluste von mehr als 20 Prozent verzeichnet wie zwischen Mitte Februar und im März dieses Jahres: Zuerst im Jahr 2002 beim Platzen der Dot-Com-Blase und nach den Terrorangriffen auf das World Trade Center, dann in der weltweiten Finanzkrise als die globalen Aktien zwischen Juli 2007 und März 2009 die Hälfte ihres Wertes einbüßten und anschließend 2015, getrieben von Sorgen um eine Überhitzung der chinesischen Wirtschaft. Obwohl alle diese Korrekturen verschiedene Gründe hatten, zeigten sie alle einen schnellen Absturz, sobald Panik ausbrach, gefolgt von einer im Vergleich dazu erheblich länger andauernden Erholungsphase.
In der Geschwindigkeit der Markterholungen spiegelt sich die Schwere des vorangegangenen Einbruchs
Aus der Vergangenheit können wir für unsere Fonds ableiten, dass sie dazu tendierten, in der Erholungsphase eine starke Outperformance zu erzielen und zwar insbesondere nach einem signifikanten Ausverkauf. Anders betrachtet haben sie die Verluste im Allgemeinen schneller wieder aufgeholt als ihre jeweiligen Vergleichsindizes.
Wann und wie die wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Krise vonstattengehen wird, ist unmöglich vorherzusehen, weil dazu keine Erfahrungswerte vorliegen und sich die Situation weltweit permanent verändert. Was wir bisher sehen, ist ein brutaler konjunktureller Absturz, ein schneller Anstieg der Arbeitslosenzahlen und als Reaktionen in ihrem Umfang und ihrer Tragweite beispiellose Stützungsmaßnahmen der Regierungen und Zentralbanken.
Wenn man den Blick weitet und die Entwicklung über mehrere Jahrzehnte betrachtet, so lässt sich feststellen, dass die Aktienmärkte generell langsam steigen – unterbrochen von einschneidenden, schnellen Korrekturen. Ohne Zweifel sind wir aktuell Zeugen eines sehr schmerzhaften Einschnitts, aber wir sind davon überzeugt, dass es wieder zu einer Erholung kommen wird und dann die Kurse auch wieder langfristig steigen werden.
Über Alexandra Morris:
Alexandra Morris ist seit September 2016 Investment Director bei SKAGEN Funds und ist in dieser Funktion für die Anlageentscheidungen und Ergebnisse aller SKAGEN Fonds-Teams verantwortlich. Alexandra ist seit mehr als 20 Berufsjahren in der Investmentbranche tätig und hat als Portfoliomanagerin, als Broker, als Investor Relations Director genauso wie als Investment Director gearbeitet. Alexandra ist CFA-diplomierte Finanzanalystin und hat an der Universität St. Gallen in der Schweiz studiert. Sie besuchte auch die International Management School von Nycomed.
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