2019 wurden 24 geschlossene AIF mit einem Eigenkapitalvolumen von zusammen 1,2 Mrd. Euro emittiert.

 

Während Emissionsaktivitäten für erneuerbare Energien und Flugzeugfonds zum Erliegen kamen, erlebten Private Equity- und Fremdwährungsfonds ein Comeback.

Im vergangenen Jahr wurden zwar acht geschlossene Publikums-AIF weniger emittiert als 2018, das geplante Eigenkapitalvolumen lag jedoch um rund 100 Mio. Euro über dem Vorjahreswert. Verantwortlich dafür sind vor allem vier Fonds mit einem Volumen von zum Teil deutlich über 100 Mio. Euro. „Diese vier Fonds stehen für fast die Hälfte des gesamten Marktvolumens 2019“, sagt Stephanie Lebert, Senior Analystin bei Scope Analysis. Der größte Fonds des Jahres wurde vom Kölner Initiator Jamestown emittiert – der US-Immobilienfonds Jamestown 31 mit umgerechnet rund 239 Mio. Euro geplantem Eigenkapital.

Neben Immobilien- dominieren Private Equity-Fonds

Wenig überraschend dominieren Immobilienfonds die Segmentaufteilung mit 15 der 24 emittierten Fonds (EK-Volumen zusammen 830 Mio. Euro). Dahinter folgen sechs Private Equity-Fonds mit einem prospektierten Eigenkapitalvolumen in Höhe von insgesamt rund 333 Mio. Euro. Erneuerbare Energien- und Flugzeugfonds wurden 2019 hingegen nicht emittiert.

Auch erwähnenswert: 2019 wurden sechs Fremdwährungsfonds aufgelegt. Das ist die höchste Anzahl in einem Jahr seit Einführung des Kapitalanlagegesetzbuches. Das prospektierte Eigenkapitalvolumen dieser Produkte betrug umgerechnet 404 Mio. Euro und stellt damit 33% des gesamten Neuangebots des Jahres 2019 dar. Von den sechs Fremdwährungsfonds sind fünf in US-Dollar denominiert, der sechste wurde in Australischen Dollar aufgelegt.

Vermögensanlagen – Markt schrumpft weiter

Dem leicht gestiegenen Angebotsvolumen der Publikums-AIF entgegen steht ein reduziertes Angebot an Vermögensanlagen: Das Angebot neuer Vermögensanlagen nach Vermögensanlagengesetz (VermAnlG) erstreckte sich im Jahr 2019 auf ebenfalls 24 Produkte (Vorjahr: 59). Das zu platzierende Kapital von 21 Produkten, zu denen Scope auswertbares Datenmaterial vorliegt, betrug rund 672 Mio. Euro. Das sind rund 13% weniger als 2018.

Ausblick – Umfeld bleibt schwierig

Für das laufende Jahr erwartet Scope ein prospektiertes Emissionsvolumen für die Publikums-AIF von leicht unterhalb einer Milliarde Euro. „Alternative Assets, allen voran Immobilien, erfreuen sich im Umfeld weiterhin extrem niedriger Zinsen und des dadurch verursachten Anlagedrucks stetig steigender Beliebtheit“, sagt Stephanie Lebert. Die dadurch hervorgerufene Konkurrenz unter Investoren treibt die Preise und führt zu sinkenden Renditen für Sachwerte. Dies wiederum erschwert nach wie vor die Konzeption geschlossener Publikums-AIF mit attraktiver Renditeerwartung.

 

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