Stetige Nachfragesteigerung nach Büros durch florierende IT-Branche

 

Lissabon ist der Hidden Champion im europäischen Büroimmobilienmarkt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Real-I.S.-Studie zum Lissabonner Markt, die die Büronachfrage einer größer werdenden IT-Branche, das Mietwachstum und das Transaktionsvolumen der vergangenen fünf Jahre analysiert hat.

Wachsendes Interesse an Büroflächen durch IT-Start-ups

Der Stadtteil Beato in Lissabon hat sich im Zuge von Regierungsförderungen und der dort stattfindenden Branchenmesse „Web-Summit“ zum Zentrum der portugiesischen IT-Branche entwickelt.

„Lissabon ist für junge IT-Firmen ein attraktiver Standort wegen des hohen und erschwinglichen Personalangebots. Durch diesen Prozess hat sich die IT-Branche zum Wachstumsbeschleuniger des Lissaboner Büroimmobilienmarkts entwickelt“, erklärt Marco Kramer, Head of Research der Real I.S. AG.

Leerstandsrückgang und Mietwachstum mit Aufholpotenzial

Zwar zählt der Lissaboner Büroimmobilienmarkt mit drei Millionen Quadratmetern eher zu den kleineren Standorten in Westeuropa, doch aufgrund seines Mietwachstumspotenzials ist er mit anderen Märkten vergleichbar. Die Leerstandsrate ist seit 2014 um 5,4 Prozentpunkte gesunken. Einen höheren Rückgang erzielten nur die Märkte in Amsterdam und Barcelona mit jeweils 11,3 und 8,3 Prozentpunkten sowie Rotterdam und Dublin mit jeweils 6,5 und 6,1 Prozentpunkten Rückgang.

„Was den Lissaboner Standort von den anderen Märkten unterscheidet, ist das geringe Wachstum des Mietniveaus um 14 Prozent im Vergleich zu den anderen Städten, wo die Spitzenmieten um 30 bis 50 Prozent in die Höhe stiegen. Dementsprechend liegt angesichts einer Leerstandsquote von nur 1,7 Prozent im Central Business District ein hohes Aufholpotenzial vor“, erläutert Kramer.

Hohes Transaktionsvolumen und steigendes Investoreninteresse

Das Mietwachstumspotenzial spiegelt sich besonders angesichts des Transaktionsvolumens wider. So wurde im Jahr 2018 mit 823 Millionen an umgesetzten Büroimmobilien der historische Hochstand erreicht. Damit liegt Lissabon nur knapp hinter der deutschen A-Stadt Köln und noch vor der spanischen Großstadt Barcelona.

„Der Höchststand im Jahr 2018 ist angesichts der vorherigen Jahre bemerkenswert. Im Vergleich zum Jahr 2014 ist das Transaktionsvolumen 2018 um mehr als 400 Prozent angestiegen. In den ersten drei Quartalen 2019 ist mit einem bisherigen Transaktionsvolumen von 574 Millionen Euro ein ähnlich hohes Gesamtvolumen wie im Vorjahr zu erwarten“, erklärt Kramer.

Die Spitzenrendite liegt in Lissabon aktuell bei 4,25 Prozent. „Diese liegt wesentlich höher als in den Großstädten Spaniens, Frankreich und Deutschlands. Vergleicht man diesen Wert mit dem Durchschnitt von rund drei Prozent der deutschen A-Städte im dritten Quartal 2019, dann bietet sich Lissabon als zukünftiger Investitionsstandort an“, resümiert Kramer.

 

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