Industrieversicherung strebt eine Schaden-/Kostenquote von 97 Prozent mittelfristig und 95 Prozent langfristig an

 

Die Talanx Gruppe bestätigt heute auf dem Capital Markets Day 2019, dass sie auf einem gutem Weg ist, die im Oktober 2018 angekündigten mittelfristigen Finanzziele für den Konzern zu erreichen. Über das Mindestziel einer Eigenkapitalrendite von 8,3 Prozent für 2019 hinaus erwartet das Management derzeit mehr als 9,5 Prozent. Und im Vergleich zu dem Ziel, den Gewinn pro Aktie bis 2022 um mindestens 5 Prozent im Durchschnitt zu steigern, erwartet der Talanx Vorstand einen Anstieg im Jahr 2019 um mindestens 6 Prozent – auf Basis des ursprünglich geplanten Jahresüberschusses für 2018 von ca. 850 Mio. EUR. Die Industrieversicherung stellt beim Capital Markets Day die neue Spartenaufstellung vor und berichtet über die Verbesserungen seit der Übernahme des neuen Managementteams Anfang des Jahres sowie die neuen Ziele für die Schaden-/Kostenquote.

„Ein Jahr nach der Vorstellung unserer Strategie 2022 sind wir auf gutem Weg, die auf dem Capital Markets Day 2018 vorgestellten Finanzziele für das Geschäftsjahr 2019 und die folgenden Jahre zu erreichen. Unsere Strategie wird durch eine zielgerichtete Leistungskultur unterstützt. Ich bin zuversichtlich, dass unser Konzern weiter einen deutlichen Mehrwert für unsere Kunden und unsere Aktionäre schaffen wird”, sagte Torsten Leue, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG, heute in Frankfurt.

Seit dem Spätsommer haben mehr als 4.000 Mitarbeiter in 16 Ländern an Umfragen und Workshops teilgenommen, um den Purpose für den Talanx Konzern zu entwickeln: Together we take care of the unexpected and foster entrepreneurship. „Wir schützen Menschen und Unternehmen vor Risiken. Gleichzeitig ermöglichen wir Unternehmertum außerhalb und innerhalb des Konzerns, gemeinsam mit unseren Kunden und Vertriebspartnern”, sagte Torsten Leue. „Unser Purpose fasst zusammen, wofür wir bei Talanx jeden Tag arbeiten.”

Edgar Puls, Vorstandsvorsitzender des Geschäftsbereichs Industrieversicherung, der im Mittelpunkt der Veranstaltung steht, sagte:  „Das neue Managementteam der Industrieversicherung ist bestrebt, die Rentabilität zu steigern. Wir werden die Erkenntnisse und Instrumente unserer sehr erfolgreichen Initiative 20/20/20 nutzen, um das Gesamtgeschäft profitabler zu machen und auf das von uns selbst gesetzte Ziel einer Eigenkapitalrendite von 8-10 Prozent hinzuarbeiten.”

Anhaltend hohe Widerstandsfähigkeit, verbessertes Kapitalmanagement, Unterstützung des wachsenden Cash-Pools

Der Talanx Konzern ist weiter in sehr robuster Verfassung. Dies spiegelt sich in einer starken Kapitalisierung (196 Prozent Solvency-II-Quote), einem begrenzten Marktrisiko (44 Prozent der Solvency-Kapitalanforderungen) und einer hohen Geschäftsdiversifizierung wider (57 Prozent der Erstversicherungsprämien aus dem Ausland – alle Zahlen für die ersten neun Monate 2019).

Der Talanx Vorstand arbeitet weiter an der Erhöhung des von den operativen Einheiten an den Konzern abgeführten Kapitals mit dem Ziel, die Ausschüttungsquote für die Talanx-Aktionäre zu erhöhen. In diesem Zusammenhang wird erwartet, dass die Gewinnausschüttungsquote der operativen Gesellschaften an die Talanx AG insgesamt von 67 Prozent im Jahr 2018 auf ca. 70 Prozent im Jahr 2019 ansteigen werd. Zwei Drittel der 350 Mio. EUR, die zusätzlich nach oben geleitet werden sollen, wurden bereits realisiert. Der verfügbare Topf an ausschüttbarem Kapital (cash fund), definiert als Gewinnvortrag dividiert durch die angestrebte Dividendenzahlung, wird sich für 2019 voraussichtlich auf das ca. 0,8-fache erhöhen, wobei das mittelfristige Ziel des ca. 1,5-fachen bis 2-fachen unverändert bleibt.

Fokussierte Bereichsstrategien: Retail Germany und Retail International voll auf Kurs, um die mittelfristigen Ziele zu erreichen

Für 2019 erwartet die Privat- und Firmenversicherung Deutschland, dass beim operativen Ergebnis mehr als 80 Prozent des Zieles von 240 Mio. EUR für 2021, also mindestens 200 Mio. EUR, erreicht werden. Das KuRS-Programm ist auf gutem Weg. Zudem hat die Initiative zum profitablen Wachstum des Geschäfts mit kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) dazu beigetragen, die Bruttoprämien in diesem Bereich mehr als doppelt so schnell wie der deutsche KMU-Markt zu steigern.

Die Privat- und Firmenversicherung International wächst weiter profitabel. Sie erwartet für 2019 eine Eigenkapitalrendite von 8-9 Prozent und ist damit auf gutem Weg, das mittelfristige Eigenkapitalrendite-Ziel von 10-11 Prozent zu erreichen. Das strategische Ziel, in ihren Kernmärkten in die Top 5 zu gelangen, hat sie größtenteils erreicht: im Kraftfahrtgeschäft in vier von fünf und im Sachgeschäft insgesamt in zwei von fünf Kernmärkten. Insgesamt hat die Privat- und Firmenversicherung International ihre Position in allen Kernmärkten verbessert.

Fokussierte Bereichsstrategien: Industrieversicherung hat einen herausfordernden Markt in einen Gewinnmodus überführt

Das neue Managementteam der Industrieversicherung unter Edgar Puls setzt die neue Strategie HDI 4.0 mit einem fokussierten zweistufigen Ansatz um. In der Perform-Phase liegt der Schwerpunkt auf der Umsetzung der Sanierungs-Initiative „20/20/20″ im Bereich Feuer und der Steigerung der Gesamtprofitabilität des Portfolios. Das Programm hat sein ursprüngliches Ziel, die Prämien und prämienäquivalenten Maßnahmen im Feuergeschäft zum 1. Januar 2020 um 20 Prozent zu erhöhen, übertroffen. Der Vorstand erwartet, dass sich daraus im Jahr 2020 eine Schaden-/Kostenquote für das Feuergeschäft von rund 100 Prozent ergibt. Insgesamt soll die Industrieversicherung im Jahr 2020 technisch positiv sein, d.h. eine Schaden-/Kostenquote von unter 100 Prozent erreichen.

Der Schwerpunkt in der Industrieversicherung liegt nun darauf, ähnliche Disziplin in anderen Geschäftsfeldern zu zeigen. In diesem Zusammenhang führt das Management ein neues Steuerungsmodell mit einer geschärften Metrik von Key Performance Indikatoren (KPI) ein. Im Mittelpunkt steht die Eigenkapitalrendite, die langfristig auf 10 Prozent steigen soll, unterstützt durch eine Schaden-/Kostenquote von 95 Prozent. Auf dem Weg zu diesen langfristigen Zielen strebt die Industrieversicherung mittelfristig eine Eigenkapitalrendite von 8 Prozent an, basierend auf einer Schaden-/Kostenquote von 97 Prozent.

Diese Rentabilität zu erreichen ist das oberste Ziel der Transform-Phase. Die Zuversicht des Managements, diese Ziele zu erreichen, wird durch Preiserhöhungen gestützt, die derzeit in Schlüsselmärkten der Industrieversicherung weltweit zu beobachten sind. Gemäss jüngsten Umfragen werden mehr als 90 Prozent der Prämien der Sparte in sich verhärtenden (also von Preissteigerungen gekennzeichneten) Märkten verdient. Im Streben nach mehr Rentabilität will das Management in der Transformationsphase generell auch die Exzellenz in seinen Teams fördern und selektives Wachstum anstreben.

HDI Global Specialty soll einen bedeutenden Ergebnisbeitrag leisten

Ein wichtiger Bereich für profitables Wachstum sowohl für Talanx als auch für die Industrieversicherung ist die seit dem 1. Januar 2019 bestehende Einheit HDI Global Specialty. Durch die Bündelung der Underwriting- und Vertriebskompetenzen von Hannover Rück und der Industrieversicherung in der neuen Einheit Specialty wurde ein wettbewerbsfähiger Player in einer attraktiven Marktnische geschaffen. Das Management strebt eine nachhaltige Position im oberen Viertel der Spezialversicherer an. 2022 könnte dadurch ein versicherungstechnisches Ergebnis von 100 Mio. EUR erzielt werden, von denen rund drei Viertel beim Talanx Konzern ankommen.

Gute Fortschritte bei der digitalen Transformation

Die Industrieversicherung setzt auch ihren Fahrplan für die digitale Transformation um. Neben der Modernisierung der Plattform (Stilllegung von mehr als 60 Anwendungen bis Ende 2019) und der Beschleunigung der Datenanalyse hat der Industriebereich eine globale „Underwriting Workbench” als neue Standardplattform für alle Preisaktivitäten entwickelt. Aufgrund des hervorragenden Zugangs zu ihren Kunden ist die Industrieversicherung gut positioniert, um neue Umsatzmöglichkeiten durch Dienstleistungen rund um das Internet der Dinge (IoT) zu erschließen und so die traditionellen Versicherungsprämien zu verbessern. Ein Beispiel ist die kürzlich gegründete HDI TH!NX in Berlin, eine Plattform, um gemeinsam mit Firmenkunden die Co-Innovation im IoT voranzutreiben. Und Anfang Oktober 2019 wurde mit Schneider Electric ein Vertrag über eine erste Kooperation unterzeichnet, bei der der Brandschutz im Fokus steht.

 

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