Niedrige Zinsen lassen viele institutionelle Anleger in risikoreichere Assetklassen ausweichen.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht darin Sprengstoff für die Finanzstabilität. „Nur wer mit einem echten Risikomanagement ins Risiko geht, handelt verantwortungsbewusst“, sagt Ivan Mlinaric, Geschäftsführer der Quant.Capital Management GmbH.
Der IWF führt aus, dass niedrige Zinsen auf kurze Sicht die Konjunktur stützen. Investitionen in riskantere und weniger liquide Anlagen würden aber die weltweite Finanzstabilität so schwächen, dass es zur Verwundbarkeit des gesamten Finanzsystems komme. Dabei sieht der IWF auch die Unternehmen der Finanzwirtschaft in Gefahr. „Natürlich ist es für Lebensversicherer, aber auch für Pensionskassen, Versorgungswerke und andere institutionelle Investoren schwierig, mit den niedrigen Zinsen auszukommen“, sagt Mlinaric. Gerade wenn laufende Verpflichtungen etwa gegenüber Pensionären befriedigt werden müssten, seien die Häuser auf einigermaßen solide Einnahmen angewiesen. Diese aber blieben aus, was Finanzinstitute und Banken belaste.
Das sehen auch die Analysten von McKinsey so: Wegen der Niedrigzinspolitik schafften es die Banken im Euroraum nicht, auskömmliche Erträge zu erwirtschaften. Deutsche Banken hätten zudem mit immer noch hohen Kosten zu kämpfen. Mit den hohen Kosten und niedrigen Erträgen im Nacken, laufe den Banken die Zeit davon, wenn ein Wirtschaftsabschwung komme, so McKinsey.
„Höhere Risiken einzugehen, ist durchaus möglich“, sagt Ivan Mlinaric. „Es kommt aber darauf an, das Risikoprofil ebenfalls zu ändern.“ Und das möglichst asymmetrisch: Durch eine deutliche Begrenzung der Verlustwahrscheinlichkeit werden Spitzenrenditen gekappt. „Aber es wird mehr Verlust begrenzt, als an Rendite verlorengeht, weshalb mit einem echten Risikomanagement bei gleichbleibenden Risikobudgets höhere Renditen möglich sind“, so Mlinaric.
Angesichts weiter steigender Risiken seien für viele Anleger neue Investitionen in Risikoassets kaum noch möglich. „Hier kann durch die Absicherung von Positionen wieder Luft zum Atmen geschaffen werden“, sagt Mlinaric.
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