Trotz Handelskonflikt gute Investitionschancen in Asien

 

Themen wie der Handelsstreit und die globale Wachstumsschwäche bestimmen die Schlagzeilen und verunsichern viele Anleger. Dabei sollten sie allerdings die Augen nicht vor Investmentchancen verschließen, die sich beispielsweise bei Asien-Investments nach wie vor bieten. Das enorme Wachstumspotenzial der Region vergleicht Tilmann Galler, globaler Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management, mit der Entwicklung der Immobilienpreise: „Viele bereuen heute, dass sie vor zehn Jahren keine Mietwohnung in guter Innenstadtlage gekauft haben. Es war ja im Rückblick so offensichtlich, dass niedrige Zinsen in Kombination mit attraktivem Standort zu steigenden Preisen führen mussten“. Der Blick auf die asiatischen Aktienmärkte zeigt, dass eine abwartende Haltung heute ebenfalls zu einem Bedauern in einigen Jahren führen könnte.

Stark wachsende Mittelschicht in Asien – große Binnenmärkte entstehen

In den letzten 23 Jahren haben die asiatischen Volkswirtschaften eine beispiellose Aufholjagd begonnen, was Fortschritt und Wohlstand betrifft. Die Wirtschaftsleistung pro Kopf hat sich in China verneunfacht, in Indien verfünffacht und in Indonesien verdreifacht. Die Urbanisierung schreitet voran und eine breite Mittelschicht entsteht. 1995 lag der Anteil der Mittelschicht an der Gesamtbevölkerung in diesen drei Ländern noch zwischen null und 4 Prozent. Heute ist der Anteil schon auf 14 Prozent in Indien, 27 Prozent in Indonesien und 34 Prozent in China angestiegen. Im Jahr 2030 wird der Anteil nach heutigen Schätzungen je nach Land bei teilweise weit über 40 Prozent liegen. „Das entspricht in Summe selbst bei vorsichtiger Schätzung einem Zuwachs der Mittelschicht von über einer Milliarde Menschen – ein gewaltiger Anstieg der Kaufkraft. In Asien entstehen große Binnenmärkte, mit strukturell steigender Nachfrage nach Konsumgütern, Medizin und Finanzdienstleistungen“, sagt Tilmann Galler.

„Ein Megatrend hat sich in Bewegung gesetzt, der sich trotz Asienkrise, Tech-Blase und Finanzkrise auch in der Kapitalmarktentwicklung widerspiegelt und sich nach unseren Langfristschätzungen auch zukünftig fortsetzen wird“, analysiert Tilmann Galler.  Wenn man beispielsweise die Entwicklung des Börsenwerts der asiatischen Unternehmen betrachte, sei der Anteil an der globalen Marktkapitalisierung von 1999 bis heute von 5 Prozent auf 16 Prozent gestiegen und ein Drittel der weltweiten Nettogewinne werde inzwischen von asiatischen Unternehmen erzielt. „Strukturwandel und Fortschritt verschieben das Gravitationszentrum der Wirtschaftskraft in den kommenden 10 bis 15 Jahren weiter nach Asien“, stellt Galler fest.

Größte Risiken: Handelskonflikt, hohe Abhängigkeit vom verarbeitenden Gewerbe

Wie bei vielen anderen Trends in der Vergangenheit wie zum Beispiel Technologie und Internet ist auch die Entwicklung in Asien nicht frei von Risiken und Rückschlägen. Aktuell leidet die ganze Region unter der Eskalation des Handelskonflikts und einer globalen Schwäche in der Industrie. „Generell zeichnet die Region eine hohe Abhängigkeit vom verarbeitenden Gewerbe und dem Welthandel aus. Als Konsequenz haben in den letzten 15 Monaten asiatische Aktien 10 Prozent an Wert verloren, während US-Aktien über 15 Prozent hinzugewonnen haben“, erklärt Tilmann Galler. „America first“ scheine aktuell auch das Credo an den Kapitalmärkten zu sein.

Anleger sollten nach Meinung von Tilmann Galler aufgrund der jüngsten Entwicklungen jedoch weder der Verlustaversion verfallen noch hektisch auf den aktuellen Momentum-Zug aufspringen, sondern sich in ihren Investments an dem langfristigen Wachstumspotenzial orientieren. „Dann muss man in zehn bis fünfzehn Jahren nicht mit Bedauern an die heutige Zeit zurückdenken und fragen: Warum habe ich eigentlich während des Handelskonflikts nicht mehr in Asien investiert, als es noch günstig war? Denn es war ja so offensichtlich, dass die Region weiter florieren wird“, sagt Tilmann Galler.

 

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