Die Talanx baut ihr Investment in aussichtsreiche Start-ups weiter aus.

 

In Berlin startet am heutigen Montag das FinTech-Unternehmen Scorable, das mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) das Kreditrisiko von Anleihen analysiert. Die KI durchforstet verschiedene Datenquellen wie Finanznachrichten, Geschäftszahlen, Marktpreise und Kredit-Ratings und ermittelt deren Einfluss auf die Bonität eines Unternehmens. Dies hilft Vermögensverwaltern, das Risiko einer Anleihe besser einschätzen zu können.

Scorable beschäftigt zum Start 30 Mitarbeiter und wird von der Talanx über seine Tochtergesellschaft für das Vermögensmanagement, die Ampega Asset Management, finanziert. Zum Start richtet sich das Berliner Start-up an Kunden in ganz Europa mit dem Fokus auf Deutschland, Großbritannien, Österreich, Schweiz und Frankreich.

Die Vermögensverwaltung ist seit Jahren weltweit auf konstantem Wachstumskurs, steht nach den Worten von Ampega-CEO Harry Ploemacher aber erst am Anfang einer tiefgreifenden digitalen Entwicklung. „Scorable operiert mit seiner Künstlichen Intelligenz an der Spitze dieser technischen Entwicklung und bietet einen echten Mehrwert für Asset Manager: die Beherrschung der Kreditrisiken unter effizienten Produktionsbedingungen“, sagt Ploemacher. Als einer der ersten Kunden setzt die Ampega Scorable im Management ihrer Geldanlagen ein.

Seit der letzten Finanzkrise 2008 ist die Finanzindustrie bestrebt, durch höhere Transparenzanforderungen und verbesserten Datenanalysemethoden aufziehende Krisen früher voraussehen zu können. Dazu will Scorable anhand seines innovativen Geschäftsmodells beitragen. „Wir haben eine einzigartige KI entwickelt, die in der Lage ist, Risiken frühzeitig zu erkennen und Investoren davor zu warnen”, sagt Philippe Padrock, der Chief Operative Officer von Scorable.

Und so funktioniert die Web-Applikation: Die analysierten Daten und daraus gewonnenen Informationen werden in einen Score umgewandelt, der aktive Vermögensverwalter bei der Risikobewertung von Anleihe-Investments unterstützt. Das Besondere an Scorable: Quantitative und qualitative Daten werden in einer durch KI gesteuerten Analyse miteinander kombiniert. „Bisher fokussierte sich die Kreditrisikoanalyse vorrangig auf quantitative Daten und enthielt ein hohes Maß an persönlicher Intuition“, sagt Oliver Kroll, Chief Product Officer von Scorable. „Die KI ist in der Lage, textbasierte Informationen zu verarbeiten und damit die Analyse zu schärfen.”

Das Investment in Scorable ist für die Talanx-Gruppe ein weiterer Baustein in ihrer Digitalisierungsstrategie. Dabei setzt sie beziehungsweise der HDI gezielt auf Partnerschaften mit Start-up-Plattformen und Companybuildern wie Finleap und NBT sowie auf ausgewählte Einzelinvestments. Dazu gehört beispielsweise der Vermögensverwaltungs-Digitalisierer Elinvar, der unter anderem die DKB, MM Warburg und die Castell-Bank zu seinen Kunden zählt.

 

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