Marktkommentar von Mark Dowding Partner und Chief Investment Officer von BlueBay

 

Wir sehen eine deutliche Chance auf eine gravierende Veränderung der weltweiten politischen Landschaft mit starken Auswirkungen auf die Finanzmärkte. In Deutschland halten wir es für möglich, dass der nächste Kanzler nach Angela Merkel von den Grünen gestellt wird. Das würde zu höheren fiskalpolitischen Ausgaben führen, gleichzeitig mit dem Programm des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der gute Chancen auf eine zweite Amtszeit besitzt.

In den USA sehen wir die Wahrscheinlichkeit eines demokratischen US-Präsidenten bei 50 Prozent, mit Elizabeth Warren als Herausforderin. Eine US-Präsidentin Warren würde die Steuern für Vermögende erhöhen und die Pharmabranche regulieren. Insgesamt wird eine Warren-Präsidentschaft als negativ für US-Aktien angesehen, was bereits heute auf die Kursaussichten im S&P 500 drücken könnte.

Schließlich würden wir auch in Großbritannien bei sehr wahrscheinlichen Neuwahlen, die damit einen No-Deal-Brexit abwenden, die Labour-Partei vorne sehen. Damit würde in wenigen Jahren das Pendel von den populistischen Parteien ins genaue Gegenteil ausschlagen. Rekordniedrige Zinsen würden bedeuten, dass die Staatsausgaben erhöht werden können, ohne sich über Schuldenniveau und Zinslast Gedanken machen zu müssen. Das ist eine Gelegenheit, die nur einmal in einer Generation vorkommt, und die sich links-gerichtete Parteien nicht entgehen lassen werden. Keiner weiß, wann es soweit ist, aber das könnte der Grund sein, warum die Bond-Rally in absehbarer Zeit vorbei ist. Zuerst könnte dies in Großbritannien der Fall sein.

 

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