Noch immer fehlt mehr als der Hälfte der deutschen Wohngebäudebesitzer eine Elementarschadenversicherung, die vor erweiterten Naturgefahren wie Überschwemmung oder Starkregen schützt
Umgestürzter Baum: Rund 660 Millionen Euro des ersten Halbjahres 2019 entfallen auf Sturm- und Hagelschäden an Wohngebäuden.
Sturm, Hagel, Blitz und Starkregen haben im ersten Halbjahr 2019 Schäden an Kraftfahrzeugen und Wohngebäuden in Höhe von rund 1,3 Milliarden Euro verursacht. „Trotz vieler Hagelschäden an Autos rechnen wir derzeit mit einem normalen Schadenjahr 2019“, sagte Bernhard Gause, Mitglied der Geschäftsführung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). 730 Millionen Euro der Halbjahresschäden entfallen dabei auf Wohngebäude (langjähriger Halbjahresdurchschnitt: 800 Mio. Euro), 550 Millionen Euro auf Kraftfahrzeuge.
Rund 10 Prozent mehr Hagelschäden an Autos
Bei den Naturgefahrenschäden an Autos liegt das erste Halbjahr 2019 rund 10 Prozent über dem langjährigen Mittelwert von 500 Millionen. Euro. „Die Unwetterserie und der Hagel an Pfingsten haben erneut gezeigt: einige wenige Ereignisse können in kurzer Zeit hohen Schaden anrichten“, sagte Gause. Gerade in Süddeutschland hatten Hagelkörner für viele Blechbeulen und Glasbruch gesorgt.
Die Wohngebäudeversicherer leisteten für Sturm- und Hagelschäden rund 660 Millionen Euro. Allein die beiden März-Stürme „Dragi“ und „Eberhard“ schlugen mit gut 300 Millionen Euro zu Buche.
Weniger Schäden durch Starkregen
Für den Starkregen im Juni leisteten die deutschen Wohngebäudeversicherer rund 25 Millionen Euro. Insgesamt fielen die sogenannten erweiterten Naturgefahrenschäden durch Starkregen, Überschwemmungen und die Erdgefahren mit rund 70 Millionen Euro bislang unterdurchschnittlich aus. Der langjährige Halbjahresschnitt liegt bei 140 Millionen Euro.
Anders als gegen Sturm und Hagel sind immer noch mehr als die Hälfte der deutschen Wohngebäudebesitzer (57 Prozent) nicht mit einer Elementarschadenversicherung gegen die erweiterten Naturgefahren versichert. Die tatsächlichen Schäden durch Starkregen liegen somit viel höher.
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