Die Deutschen unterschätzen ihre Lebenserwartung um fast fünf Jahre.

 

Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Vor allem Jüngeren fällt es schwer, ihre statistische Lebenszeit zu bestimmen, während die Älteren weniger Mühe haben. Während die 1017 Befragten glaubten, ein Alter von durchschnittlich 82,8 Jahren zu erreichen, können sie laut Statistik* mit 87,7 Jahren rechnen.

GDV für Ausweis der Lebenserwartung in Online-Renteninformation

Angesichts der Abweichung hält der GDV eine bessere Aufklärung der Verbraucher für notwendig. „Wir setzen uns dafür ein, dass die Lebenserwartung in der geplanten Online-Renteninformation mit ausgewiesen wird“, sagt GDV-Geschäftsführer Peter Schwark. Schließlich sei diese Information für die individuelle Planung der Altersvorsorge relevant.

„Wer seine statistische Lebenserwartung nicht kennt, sorgt womöglich nicht ausreichend vor“, so Schwark. Die Online-Renteninformation, über die Verbraucher ihre gesamten Alterseinkünfte abfragen können, soll innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre aufgebaut werden. Noch in dieser Legislaturperiode will die Bundesregierung die rechtlichen Voraussetzungen dafür schaffen.

Je jünger die Deutschen, desto ungenauer die Prognose

Vor allem Jüngeren fällt es schwer, ihre statistische Lebenszeit zu bestimmen, während die Älteren weniger Mühe haben. So unterschätzen laut Umfrage die 18- bis 29-Jährigen ihre Lebenserwartung um fast sieben Jahre, in der Altersgruppe 60 bis 69 beträgt die Abweichung dagegen „nur“ 4,4 Jahre.

Lebensdauer der Eltern oder Großeltern taugt nicht als Orientierung

Ein Grund für die oft ungenauen Prognosen sind falsch gewählte Referenzpunkte. Fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) orientiert sich bei der Schätzung der eigenen Lebenserwartung am Alter der Eltern, 39 Prozent blicken auch auf die Lebensdauer der Großeltern. Offizielle Statistiken (26 Prozent) oder Informationen in Medien (14 Prozent) sind dagegen weniger präsent. Dabei führt der Blick auf Verwandte in die Irre. „Jede Generation lebt im Schnitt etwa fünf Jahre länger als die vorherige“, so Schwark.

* Hinweis: Der Berechnung der Lebenserwartung der Befragten liegt die Kohorten-Sterbetafel des Statistischen Bundesamtes in der Variante 2 zugrunde. Sie unterstellt, dass der kurzfristige Sterblichkeitstrend auch in Zukunft anhält.

 

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