Die Ratingagentur Scope hat untersucht, ob sich Dach- oder Einzeltitelfonds über einen Zeitraum von zehn Jahren besser geschlagen haben. Das Ergebnis: Einzeltitelfonds liegen im Durchschnitt vorn. Dennoch: Mehr als 150 Dachfonds können voll überzeugen.
Für diese Auswertung hat Scope einen Zeitraum von zehn Jahren zugrunde gelegt. Betrachtet wurden mehr als 800 Fonds der vier größten, global anlegenden Mischfonds-Kategorien.
In allen vier Peergroups erzielen Einzeltitelfonds im Durchschnitt mehr Performance als Dachfonds. Der größte Performance-Unterschied zwischen Dach- und Einzeltitelfonds besteht in der Peergroup „Mischfonds Global ausgewogen“: Während die fast 100 Einzeltitelfonds auf eine jährliche Rendite von durchschnittlich 5,5% kommen, schaffen die 71 Dachfonds dieser Vergleichsgruppe im Durchschnitt nur 4,6%. Ein Performance-Unterschied von immerhin 0,9% p.a. über einen Zeitraum von zehn Jahren.
Die geringsten Performance-Unterschiede zwischen Dach- und Einzeltitelfonds zeigen die Fonds der Peergroup „Mischfonds Global dynamisch“. Hier ist nahezu kein Unterschied messbar (Einzeltitelfonds liegen marginal vorn). Sowohl Dach- als auch Einzeltitelfonds kommen im Durchschnitt auf 6,6% p.a. in den vergangenen zehn Jahren.
Volatilität – kaum nennenswerte Unterschiede
Die Volatilitäts-Unterschiede zwischen Dach- und Einzeltitelfonds sind vergleichsweise gering. In zwei der vier betrachteten Peergroups liegen die Einzeltitelfonds sogar leicht vorn. Das bedeutet, sie weisen im Durchschnitt eine geringere Volatilität auf. Lediglich in der Peergroup „Mischfonds Global konservativ“ – die Mischfonds mit risikoarmen Profilen zusammenfasst – zeigen Dachfonds mit durchschnittlich 3,5% eine spürbar geringere Volatilität als Einzeltitelfonds mit 4,4%.
Dass Dachfonds weniger Performance erzielen, ist aufgrund der zusätzlichen Kostenbelastung erwartbar. Dass sie jedoch trotz breiterer Diversifikation kaum nennenswerte Volatilitätsvorteile bieten, überrascht. Eine Erklärung: In der Regel verfügen bereits Einzeltitelfonds über ein breit diversifiziertes Portfolio. Eine noch weitere Diversifikation über Fonds bringt kaum Diversifikationsvorteile.
Dennoch: Mehr als 150 Dachfonds schaffen ein Top-Rating
Auch wenn Dachfondskonzepte im Multi Asset-Bereich in der hier präsentierten Durchschnittsbetrachtung weniger Performance bei kaum vorhandenen Volatilitätsvorteilen aufweisen, gibt es dennoch zahlreiche Dachfonds, die überzeugende Resultate liefern:
Von rund 550 Dachfonds in den vier untersuchten Mischfonds-Peergroups halten derzeit 154 ein Top-Rating (entspricht einer Quote 28%). Fonds mit einem Top-Rating outperformen den jeweiligen Peergroup-Durchschnitt in der Regel deutlich.
Auffällig ist, dass in drei der vier betrachteten Vergleichsgruppen die Top-Rating-Quote der Dachfonds höher ausfällt als die der Einzeltitelfonds. Am deutlichsten zeigt sich dies in der Peergroup „Mischfonds Global dynamisch“, in der 37% der Dachfonds ein Top-Rating halten. Die Einzeltitelfonds in dieser Gruppe kommen nur auf eine Top-Rating-Quote von 26%.
Wie lässt sich dieses Ergebnis einordnen? Es zeigt, dass auch wenn Dachfonds in der Durchschnittsbetrachtung gegenüber Einzeltitelfonds das Nachsehen haben, sie bei den Top-Produkten der jeweiligen Vergleichsgruppe überdurchschnittlich häufig vertreten sind.
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