Populismus ist eine wachsende Schwachstelle für die Wirtschaft in Europa
Europa sieht sich mit einer immer komplexer werdenden Risikolage konfrontiert, so die Ergebnisse einer neuen Studie des Makler- und Beratungsunternehmens Aon.
Aons Weltkarten der Risiken 2019, die in Zusammenarbeit mit Continuum Economics und der Risk Advisory Group entwickelt wurden, untersuchen jedes Jahr politische Risiken, Terrorismus und politische Gewalt auf der ganzen Welt. In diesem Jahr wird das Bild durch ein Wiederaufleben populistischer Politik noch komplexer, die potenziell spaltende politische Veränderungen fördert, in einigen Fällen extreme Ideologien anheizt und die rechtsstaatliche Ordnung Europas in Frage stellen kann.
Silja-Leena Stawikowski, Expertin für politische Risiken bei Aon, erläutert die wirtschaftlichen Auswirkungen: „Eine populistische Politik kann zu größeren Handelshemmnissen führen. Das erhöht die Risiken, dass bestehende Verträge aufgelöst werden und kann Unternehmen auch dazu zwingen, ihre internationalen Lieferketten angesichts steigender Zölle und Handelshemmnisse zu überdenken.“
Der Populismus hat – auch durch Zunahme der Nutzung sozialer Medien – an Bedeutung gewonnen. Diese Entwicklungen schaffen neue Risiken für Unternehmen. „Aber es gibt auch eine Reihe von Risikomanagementlösungen, mit denen Unternehmen auf diese schwierigen Bedingungen reagieren können.“, sagt Stawikowski.
Populismus ist in Europa kein Randthema mehr. In 11 Ländern Europas sind populistische Parteien heute an der Regierung beteiligt, und in 33 europäischen Ländern (EU-Länder sowie Island, Norwegen, Schweiz, Serbien und Montenegro) beträgt der Stimmenanteil populistischer Parteien insgesamt im Durchschnitt 22 %.
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