NN Investment Partners rechnet damit, dass das Wachstum der Unternehmensgewinne weltweit nachgibt, aber positiv bleibt

 

Das Schlussquartal 2018 gehörte zu den schlechtesten Quartalen für die globalen Aktienmärkte in den zurückliegenden 45 Jahren. In der Vergangenheit schnitten Aktien lediglich in Rezessionen oder bei Ölpreisschocks ähnlich schwach ab. Das Wachstum der Unternehmensgewinne weltweit hat in diesem Aktienzyklus sehr wahrscheinlich im Jahr 2018 seinen Höchststand erreicht. Aber steht die Welt inzwischen kurz vor einer Rezession, die negative Auswirkungen auf die Märkte hätte?

NN Investment Partners (NN IP) geht davon aus, dass das Wachstum der Weltwirtschaft solide nahe der Potenzialrate verharrt, sich allerdings im Vergleich zu 2018 abschwächt. Das globale Gewinnwachstum der Unternehmen dürfte sich im Vergleich zur im Jahr 2018 erzielten Rate von 16% verlangsamen, aber positiv bleiben. Wir prognostizieren auf dieser Basis für globale Aktien in diesem Jahr eine Rendite von 5 bis 7%. Das schwächere Gewinnwachstum ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Auswirkungen der US-Steuerreform auf die US-Gewinne abklingen und dass sich die Konjunktur verlangsamt. Außerdem könnten die Gewinne unter Druck geraten, weil die Löhne aufgrund der Engpässe am Arbeitsmarkt steigen.

Bei Aktien ist das Abwärtspotenzial nach dem deutlichen Rückgang der Bewertungen inzwischen begrenzt. Global haben wir zuletzt den stärksten Bewertungsrückgang seit 2011 gesehen, das 12-Monats-Forward-KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) liegt bei rund 14. Das verdeutlicht, wie stark die Kurse eingebrochen sind. Die Bandbreite möglicher positiver und negativer Entwicklungen ist allerdings groß.

Patrick Moonen, Principal Strategist Multi Asset bei NN Investment Partners: „Wir erwarten bei Aktien für 2019 moderate positive Erträge, die von einem leichten globalen Gewinnwachstum getragen werden. Die Konvergenz auf Makroebene und die Normalisierung der Geldpolitik sind dabei zwei wichtige Stichworte. Aufgrund dieser Entwicklungen schichten allmählich in Aktienmärkte außerhalb der USA um und präferieren Finanztitel und zyklische Rohstoffwerte. Angesichts der kurzfristigen politischen Unsicherheiten, die von einer protektionistischen Handelspolitik, dem Brexit und der Politik im Euroraum ausgehen, bleiben wir jedoch vorsichtig.

Politische Risiken werden 2019 von zentraler Bedeutung sein. Als größtes Risiko ist der Handelskonflikt zwischen China und den USA anzusehen, der sich inzwischen auf den Ausblick für die Unternehmen und auf das Vertrauen auswirkt. Bis Ende Februar sollen zunächst keine weiteren Maßnahmen ergriffen werden. Während dieser Pause können die beiden Seiten ihre Verhandlungen fortsetzen. Für das Anlegervertrauen und den Wachstumsausblick wäre es sehr wichtig, dass diese Frage im positiven Sinne gelöst wird.

Gleichzeitig hat die letzte Phase des chaotischen Brexit-Prozesses begonnen. Das von Premierministerin Theresa May ausgehandelte Abkommen wurde vom Parlament mit einer haushohen Mehrheit abgelehnt. Die Regierung hat das nachfolgende Misstrauensvotum zwar überstanden, scheint aber einem Abkommen, das dem Parlament oder den Wählern passt, keinen Schritt näher gekommen zu sein.

Bei diesem Thema sind mehrere mögliche Entwicklungen denkbar, zum Beispiel ein No-deal-Brexit oder ein Widerruf der Austrittserklärung nach Artikel 50 des EU-Vertrags, der den Austritt eines Mitgliedsstaats aus der Europäischen Union regelt. Aber die Uhr tickt. Angesichts dessen, was auf dem Spiel steht, werden Großbritannien und die EU möglicherweise versuchen, einen No-deal-Brexit zu vermeiden und das Austrittsdatum zu verschieben.

Mit Blick auf die Geldpolitik gehen wir davon aus, dass die US-Notenbank weitere Zinserhöhungen für die kommenden fünf bis sechs Monate aussetzt. Insgesamt dürfte sie den Leitzins im Jahresverlauf noch zwei Mal erhöhen, was allerdings von den zugrundeliegenden Daten abhängt. Wir rechnen mit einem leichten Aufwärtsdruck auf die Anleiherenditen und Spreads. Die geringere Differenz zwischen Eigen- und Fremdkapitalkosten und eine höhere Unternehmensverschuldung in der Spätphase des Zyklus könnten das Interesse der Unternehmen an Aktienrückkäufen dämpfen, die 2018 einen großen Teil aller Aktienkäufe ausmachten.“

 

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