Marktkommentar von Guy Wagner (BLI – Banque de Luxembourg Investments)
Ende 2018 hat das Weltwirtschaftswachstum weiter an Kraft verloren. In den USA ist die Auftragslage der Ausrüstungsgüter im vierten Quartal nicht mehr gestiegen. Die Wachstumsdynamik der weltgrößten Volkswirtschaft droht in diesem Jahr davon belastet zu werden, dass die Wirkung der haushaltspolitischen Stützungsmaßnahmen allmählich nachlässt. Darauf verweisen Guy Wagner, Chefanlagestratege von BLI – Banque de Luxembourg Investments, und sein Team in der jüngsten Ausgabe ihrer monatlichen „Investment-Highlights‘.
Ende 2018 verlor das Weltwirtschaftswachstum weiter an Kraft. In den USA scheint sich die bisher auf die Automobil- und Immobilienbranche begrenzte Schwäche auf Ausrüstungsgüter auszuweiten, deren Auftragslage im vierten Quartal nicht mehr gestiegen ist. „Die Wachstumsdynamik droht 2019 davon belastet zu werden, dass die Wirkung der haushaltspolitischen Stützungsmaßnahmen allmählich nachlässt“, sagt Guy Wagner, Chefanlagestratege und Geschäftsführer der Kapitalanlagegesellschaft BLI – Banque de Luxembourg Investments. „In der Eurozone konnte sich der Geschäftsindikator der Fertigungsbranche im Dezember nur knapp über dem Expansionsniveau von 50 halten und war damit weit entfernt von den Werten eines soliden Wachstums von Anfang 2018.“
Zinsanhebungszyklus der Federal Reserve könnte in die letzte Runde gehen
Wie erwartet setzte die US-Notenbank bei ihrer letzten Sitzung 2018 die Straffung ihrer Zinspolitik fort und erhöhte den Zielkorridor für die Fed Funds Rate um 25 Basispunkte. Obwohl der Offenmarktausschuss an seiner Einschätzung festhielt, die US-Wirtschaft befinde sich mit einem soliden Zuwachs an Arbeitsplätzen und kräftigen Konsumausgaben in einer guten Verfassung, korrigierte er die Anzahl der geplanten Zinsanhebungen auf zwei statt drei für das Jahr 2019. „Dies lässt vermuten, dass der im Dezember 2015 begonnene Zinsanhebungszyklus der Federal Reserve in die letzte Runde gehen könnte“, meint der luxemburgische Ökonom. In Europa beließ der Rat der Europäischen Zentralbank bei seiner letzten Sitzung im Dezember seine Zinspolitik unverändert.
Weitere Entspannung der Staatsanleiherenditen
Der Rückgang der Ölpreise, die Anzeichen einer weltweiten Konjunkturverlangsamung sowie der Kursrutsch an den Aktienmärkten brachten im Dezember eine weitere Entspannung der Staatsanleiherenditen mit sich. Die Rendite zehnjähriger US Treasury Bonds ging zurück. „Wegen der erwarteten Konjunkturabkühlung könnten sich die Staatsanleiherenditen in den USA weiter entspannen.“ In der Eurozone führte die zwischen der italienischen Regierung und der EU-Kommission erzielte Einigung im Haushaltsstreit zu einem Rückgang der italienischen Anleiherenditen; ebenfalls sanken die Zehnjahreszinsen in Deutschland und in Spanien. Lediglich in Frankreich stiegen sie leicht. „Aufgrund des derzeitigen niedrigen Niveaus scheint das Potenzial begrenzt, dass die Anleiherenditen in der Eurozone weiter sinken.“
S&P 500 verzeichnet schlechtesten Dezembermonat seit 1931
Obwohl der Dezember in der Regel ein eher günstiger Börsenmonat ist, korrigierten die Aktienmärkte am Ende des Jahres deutlich. In den USA verzeichnete der Hauptindex S&P 500 seinen schlechtesten Dezembermonat seit 1931. Die Aktienmärkte Europas und der Schwellenländer waren ebenfalls stark rückläufig wenn auch weniger als der US-Markt.
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