Marktkommentar von Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel

 

Sogar im Dezember – dem klassischen Monat für eine Jahresendrallye – konnte keine Trendwende an den internationalen Aktienmärkten eingeläutet werden. Vor dem Hintergrund der weiter fallenden Notierungen kommt der morgigen Sitzung der US-Notenbank Fed eine besondere Bedeutung zu. Erwartet wird eine weitere Leitzinsanhebung, die vierte des Jahres. In den letzten Wochen ließen die Äußerungen verschiedener Notenbanker jedoch Zweifel an der Fortsetzung des Zinserhöhungszyklus aufkommen. Es ist gut möglich, dass die Fed Anfang 2019 zunächst eine Pause einlegt, um die weitere Konjunkturerwartung abzuwarten. Zuletzt häuften sich auch die Bremsspuren in den USA. Auftragseingänge und Einkaufsmanagerindex fielen überraschend deutlich. Trotzdem verharrt die Kernrate der US-Inflation bisher bei über zwei Prozent. Marktteilnehmer werden daher genau auf die begleitenden Kommentare von Fed-Chef Powell achten – eine Gratwanderung. In der aktuell nervösen Situation könnte sogar die Ankündigung einer Zinspause für weitere Kursverluste sorgen, würde sie doch Konjunktursorgen unterstreichen.

 

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