Die durchschnittliche Leerstandsquote in Europa liegt mit 5,9 % laut Savills derzeit auf einem historischen Tiefstand. Bis Jahresende soll sie noch auf 5,6 % sinken.
In den Großstädten Europas werden bis Ende 2018 etwa 3,2 Mio. m² Büroflächen fertiggestellt. Das zeigt eine Studie von Savills, in der 17 europäische Metropolen untersucht wurden. Für nächstes Jahr ist demnach ein Anstieg von 28 % auf 4,1 Mio. m² zu erwarten. Dennoch besteht nur ein geringes Risiko einer Überversorgung, da mehr als die Hälfte (51 %) der im Bau befindlichen Flächen bereits vorvermietet sind: Im Detail sind das 58 % der geplanten Fertigstellungen im zweiten Halbjahr 2018 sowie 40 % im kommenden Jahr. Zusammengenommen mit den bestehenden Gebäuden soll das gesamte Angebot in den untersuchten Großstädten, einschließlich spekulativer Entwicklungsprojekte, bei lediglich 7 % liegen. Die Märkte in Warschau (13 % Verfügbarkeit), Dublin (12 %) und Madrid (11 %) bieten den Mietern dabei die größte Auswahl.
Wie der Studie zu entnehmen ist liegt die durchschnittliche Leerstandsquote für Büroflächen in Europa auf einem historischen Tiefstand von 5,9 %. Nach Savills Prognosen wird der Wert in den 17 analysierten Großstädten bis zum Jahresende noch weiter auf 5,6 % sinken. Stark unterversorgte Märkte sind Berlin (Leerstandsprognose von 1,4 % am Jahresende), das CBD von Paris (2,1 %) sowie München (2,5 %).
Laut Savills wird es durch den Angebotsmangel in den Schlüsselmärkten für Unternehmen zunehmend schwieriger, Gebäude zu finden, die ihren Anforderungen entsprechen.. Seit 2013 ist der Flächenumsatz im Durchschnitt jährlich um 5 % gestiegen und hat 2017 im Zuge steigender Beschäftigungszahlen und Unternehmenserweiterungen knapp die 10 Mio. m²-Marke übertroffen. Das Wachstumstempo hat sich aufgrund des mangelnden Angebots jedoch verlangsamt und die Studie zeigt sogar, dass der Flächenumsatz in diesem Jahr unter 9 Mio. m2 fallen könnte. „Die deutschen Städte zeichnen sich auch im europäischen Vergleich durch eine hohe Flächenknappheit aus und folglich sind die Vorvermietungsquoten in den Projekten hier sehr hoch“, erläutert Matthias Pink, Director und Head of Research Germany bei Savills. München (73 %), Düsseldorf (66 %) und Hamburg (64 %) sind die drei Standorte mit dem höchsten Vorvermietungsstand in der Untersuchung. Zum Vergleich: In Madrid und Kopenhagen sind lediglich 20 % bzw. 25 % der Projektflächen vorvermietet.
Matthew Fitzgerald, Director, International Tenant Representation, Savills, kommentiert: „Die derzeitige Entwicklung schafft in bestimmten Großstädten zwar eine größere Auswahl, ist jedoch weit von einem Überangebot entfernt. Das Jahr 2019 wird für Mieter weiterhin sehr wettbewerbsintensiv und könnte zu steigenden Mieten führen. Bei erstklassigen Objekten kann es zu Verzögerungen kommen, da Unternehmen ihre Immobilien-Entscheidungen vertagen, während sie auf neue Flächen warten. Durch Vorvermietung kann das Risiko daher verringert werden.“
Eri Mitsostergiou, Director of European Research, Savills, fügt hinzu: „Die Beschäftigungszahlen in Büros werden in Europa voraussichtlich weiter steigen. Oxford Economics prognostiziert für das nächste Jahr zusätzliche 180.000 Jobs in den von unserer Erhebung erfassten 17 Märkten. Das entspricht einer Bürofläche von über 2 Mio. m2. Dieselbe Quadratmeterzahl soll im nächsten Jahr als neue Fläche entstehen und wird somit höchstwahrscheinlich vollständig vom Markt absorbiert. Vorvermietungen sind in dieser Wachstumsprognose bereits inbegriffen. Dass das spekulative Angebot nicht den benötigten Bedarf übersteigt, kann als Zeichen für eine ausgewogene Marktsituation gewertet werden.“
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