Die drei entscheidenden Fragen lauten seiner Ansicht nach:
Wann endet der Bullenmarkt für Risikoaktiva?
Es herrscht weitgehender Konsens darüber, dass die Marktaussichten anhand von Fundamentaldaten wie anhaltend solidem Gewinnwachstum, niedrigen Kreditausfallquoten und moderater Inflation unverändert positiv sind. Keine verlässliche Antwort gibt es aber auf die Frage, welchen Einfluss der Ausstieg aus dem Quantitative Easing auf die Finanzmärkte haben wird, weil es sich um ein historisch beispielloses Experiment handelt. Nach Einschätzung des Multi-Asset-Teams von Janus Henderson ist mit sinkenden Erträgen, höherer Volatilität und einer größeren Performancestreuung zu rechnen. Ein möglicher Risikofaktor könnten Lohnerhöhungen sein, falls sie nicht mit steigender Produktivität einhergehen. Dann könnten sie die Profitabilität schmälern und Inflation und Zinsen treiben.
Welchen Einfluss werden die Handelskonflikte noch haben?
Nach Ansicht von Paul O’Connor und seinem Team ist ein Großteil des Risikos zukünftiger schlechter Nachrichten an dieser Front bereits eingepreist. Sollten sich die bislang moderaten Auswirkungen auf die US-amerikanische Wirtschaft verschärfen, ist davon auszugehen, dass Präsident Trump – auch unter dem Druck der amerikanischen Unternehmen – die Lust auf eine weitere Eskalation vergeht.
Werden sich der US-Markt und die Schwellenländer weiter auseinanderbewegen?
Die bisherige Auseinanderbewegung des US-Markts, Europas und der Schwellenländer ist zu einem gewissen Teil abweichenden Fundamentaldaten geschuldet. Es ist wahrscheinlich, dass das Wirtschaftswachstum in den USA Anfang des kommenden Jahres aufgrund verschiedener Faktoren seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht hat und danach abflaut.
Alle diese Themen sind miteinander verbunden und werden sich gegenseitig beeinflussen. Abhängig von den eintretenden Szenarios – einem „Fed-Schock“, einer Eskalation des Handelsstreits oder auch einer Einigung in selbigem – sind viele mögliche Ergebnisse denkbar. Das Janus Henderson-Multi Asset-Team bleibt vorsichtig optimistisch, hat sich aber zu einem gewissen Grad gegen weniger günstige Entwicklungen abgesichert. Ein krisenfestes, diversifiziertes und flexibles Portfolio ist jetzt entscheidend, da vermutlich bedeutende Allokationsentscheidungen anstehen.
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