Kryptowährungen verkörpern keinen realen Wert – Kursentwicklungen zu erratisch – Ungeeignet für langfristige Anlagestrategien
Ob sie Bitcoin, Ripple oder Eos heißen: Kryptowährungen werden als neue Anlageklasse mit großen Renditechancen heiß gehandelt. Angesichts niedriger Zinsen eine Verlockung – aber eher aus Verzweiflung. „Kryptowährungen sind Anlagen ohne jede Substanz“, sagt daher auch Michael Jensen, Executive Vice President beim Portfoliodienstleister Moventum S.C.A. aus Luxemburg.
„Der Wert von Kryptowährungen wird vor allem dadurch gebildet, dass viele Menschen an sie glauben und sie deshalb für wertvoll halten“, sagt Michael Jensen. „Ein Zirkelschluss also, der das ganze Kartenhaus zusammenbrechen lässt, sobald der Glaube nachlässt.“ Dazu kommt, dass viele Anleger die Computer-Währungen als Möglichkeit für schnellen Reichtum sehen – und mit ihrem echten Geld eine virtuelle Blase befeuern. So werden mittlerweile Tag für Tag Coins und Token im Wert von Milliarden Euro gehandelt und auch manche Vermögensverwalter springen auf den Zug auf.
Doch der einst starke Glaube bröckelt. Der Kurs des Bitcoin sackt seit Monaten ab, vom Höchstkurs Ende 2017, der bei rund 16.000 Euro lag, auf jetzt circa 5.500 Euro. Zwei Drittel des Wertes in wenigen Monaten eingebüßt: „Wir halten Kryptowährungen nicht für ein werthaltiges, sicheres und solides Investment“, sagt Jensen. „Auch wenn in den vergangenen Jahren einige Menschen damit reich geworden sind: Für eine langfristige Anlagestrategie sind solche Blasen-Werte nicht zu gebrauchen.“ Die Kursentwicklung der Kryptowährungen sei einfach zu erratisch.
Und nicht nur das: Viele der im Laufe der vergangenen Jahre ausgegebenen Coins oder Token existieren gar nicht mehr. Mehr als 900 dieser „Währungen“ sind schon mehr oder weniger sang- und klanglos eingestellt worden. Einige allerdings auch mit kräftigen Paukenschlägen: Sie waren einzig dazu geschaffen worden, gierigen Investoren das echte Geld aus der Tasche zu ziehen.
„Entscheidend ist für uns die Werthaltigkeit von Investments“, so Michael Jensen. Bei Aktien stehen Firmen dahinter, die über Anlagevermögen verfügen. Bei Renten garantieren Institutionen und Staaten für Zins und Rückzahlung. Bei Kryptowährungen gibt es das alles nicht. „Seit Jahren arbeiten wir dafür, die Mittel der Anleger sicher anzulegen“, sagt Jensen. Aktive Aktien- oder Rentenfonds bieten Anlegern den größten Schutz. „Auch im Falle einer Pleite der Fondsgesellschaft sind die darin liegenden Werte für den Anleger sicher“, so Michael Jensen. „Warum sollten Portfoliomanager dann Kryptowährungen kaufen, die überhaupt keinen realen Wert verkörpern?“
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