Wo verursachen Unwetter die höchsten Gebäudeschäden?

 

Dazu hat der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft eine Langfristbilanz für 2002 bis 2016 vorgelegt. Die am schlimmsten betroffenen Gebiete liegen demnach in Bayern und Sachsen.

Der Landkreis Deggendorf in Bayern ist bundesweit über einen Zeitraum von 15 Jahren am schlimmsten von extremen Wetterereignissen getroffen worden. Sturm, Hagel sowie Überschwemmungen durch Starkregen oder Hochwasser richteten dort von 2002 bis 2016 Schäden an Gebäuden von durchschnittlich 13.800 Euro an. Das zeigt die Langfristbilanz, die der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) heute erstmals veröffentlicht hat.

Auf den Plätzen zwei und drei liegen mit Rottal-Inn (13.200 Euro) und der Stadt Passau (12.900 Euro) ebenfalls Kreise im Süden Bayerns. Dahinter folgen die Kreise Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (12.900 Euro), Dresden (9.900 Euro) sowie Meißen (8.000 Euro) in Sachsen, die wie die bayerischen Gebiete 2002 und 2013 gleich zweimal von schweren Hochwassern und Überschwemmungen durch Starkregen betroffen waren. Am glimpflichsten kamen in den 15 Jahren die Einwohner der Stadt Heilbronn in Baden-Württemberg davon. Dort beträgt der Schaden nur rund 400 Euro. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 1.600 Euro.

Meisten Hauseigentümer haben keinen Komplettschutz

Für die von einem extremen Wetterereignis direkt Betroffenen stellen sich die Schäden noch mal anders dar: So kostete die Flut 2013 die betroffenen Hausbesitzer im Landkreis Deggendorf im Schnitt 180.900 Euro. Für die Versicherer war es das Ereignis mit dem teuersten Durchschnittsschaden überhaupt. Und die Tiefs „Friederike“ und „Gisela“, die 2016 vielerorts Starkregen brachten, schlugen im Landkreis Rottal-Inn bei jedem Betroffenen mit circa 80.000 Euro zu Buche „Die Zahlen belegen, wie verheerend Naturgewalten sein können“, sagt GDV-Präsident Wolfgang Weiler.

Doch längst nicht alle Gebäude in Deutschland sind gegen sämtliche Gefahren abgesichert. Während Hagel oder Sturm oft abgedeckt sind, fehlt bei vielen der Schutz vor Elementarrisiken wie Starkregen, Hochwasser, Erdrutsch oder Schneedruck. Bundesweit haben erst 41 Prozent der Häuser den dafür nötigen erweiterten Naturgefahrenschutz. „Immobilienbesitzer sind gut beraten, ihr Eigentum gegen alle Wetterrisiken abzusichern. Vor allem Überschwemmungen durch Starkregen können jeden treffen“, betont Weiler. Ohne Komplettschutz stehe im Extremfall die Existenz auf dem Spiel.

 

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