Schwächelnde Binnenkonjunktur könnte Inflation in der Türkei weiter in die Höhe treiben

Die Türkei leidet derzeit unter der heftigen Inflation, denn im Juni lagen die Preise um durchschnittlich 15,4 Prozent höher als im gleichen Vorjahresmonat. „Die Inflation ist wieder auf das Niveau von 2003 zurückgekehrt. Dies schadet der Glaubwürdigkeit der türkischen Zentralbank“, sagt Natalia Gurushina, Economist, Emerging Markets Fixed Income bei VanEck. Die schwächelnde Binnenkonjunktur deutet darauf hin, dass die Stimulierung der Regierung ausgeweitet werden könnte – und dies dürfte die ohnehin schon starke Inflation weiter in die Höhe treiben.

„In China beobachten wir derzeit die Entwicklung des Yuan besonders genau, nachdem die chinesische Zentralbank verbal intervenierte und sich die Währung des Landes erholt hat“, betont die Schwellenländer­Expertin. Eine wichtige Frage ist für sie, ob die jüngste Yuan­Schwäche prinzipiell die Regierungspolitik, einschließlich Schuldenabbau, beeinflussen werde. Letzteres führe zu einer verstärkten Aufnahme von Fremdkapital und damit zu einer deutlichen Erholung der „sonstigen Investitionen“ in der Zahlungsbilanz (BOP), die unter anderem Kredite und Handelskredite umfasst. Diese Zahlungsbilanz reagiert besonders empfindlich auf Wechselkursschwankungen – dies kann die Bilanz (samt Reserven!) deutlich schwächen. Die Schlagzeilen über die Regierung, die sich mehr auf die „strukturelle Entschuldung“ konzentriere, sehen vor diesem Hintergrund sicherlich interessant aus.

Passend zum amerikanischen Nationalfeiertag, dem 4. Juli, sammelte die US­Industrie zuletzt überraschend viele Aufträge ein. Zugleich lagen Einzelhandelsumsätze in der Eurozone unter den Konsenseinschätzungen. Die US­ Fabrikaufträge erholten sich im Mai stärker als erwartet (+9,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat). Damit blieben sie deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. „Dies stützt die Erwartungen des Marktes, dass die US­Notenbank (Fed) die Zinsen im September erhöht“, so Natalia Gurushina.

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