Marktkommentar von Guy Wagner, Chefanlagestratege und Geschäftsführer der Kapitalanlagegesellschaft BLI ­ Banque de Luxembourg Investments

Nachdem das globale Wachstum ein Jahr lang synchron verlaufen ist, übernehmen die USA aktuell wieder die Rolle als Motor der Weltwirtschaft. Dank der Steuerreform ziehen Unternehmensinvestitionen und der private Konsum an. Darauf verweisen Guy Wagner, Chefanlagestratege von BLI ­ Banque de Luxembourg Investments, und sein Team in der jüngsten Ausgabe ihrer monatlichen „Investment­Highlights‘.

Nachdem das globale Wachstum ein Jahr lang synchron verlaufen ist, übernehmen die USA aktuell wieder die Rolle als Motor der Weltwirtschaft. Dank der Steuerreform ziehen Unternehmensinvestitionen und der private Konsum an, „was zum ersten Mal seit drei Jahren zu einem jährlichen BIP­Wachstum im zweiten Quartal von über drei Prozent führen dürfte“, betont Guy Wagner, Chefanlagestratege und Geschäftsführer der Kapitalanlagegesellschaft BLI ­ Banque de Luxembourg Investments. „Die Inflation befindet sich nun am oberen Rand ihrer Spanne der vergangenen Jahre.“ Die Gesamtinflationsrate stieg auf 2,8 Prozent. Die Kernrate des Deflators der privaten Konsumausgaben (der bevorzugte Inflationsmaßstab der Federal Reserve) stieg von auf zwei Prozent und erreichte damit zum ersten Mal seit Anfang 2012 den Zielwert der Währungshüter.

Aktuell etwas weniger dynamische Konjunktur in Europa

In der Eurozone tendieren die Wirtschaftsindikatoren weiterhin positiv, sind jedoch im Vergleich zu den hohen Werten von Anfang dieses Jahres rückläufig. „Im Gegensatz zu den USA zeigt Europa eine wesentlich ausgeprägtere Haushaltsdisziplin, was sich im Augenblick in einer etwas weniger dynamischen Konjunktur niederschlägt.“ In Japan verlangsamte sich das Wachstum gegenüber den hohen Werten des vergangenen Jahres leicht; der Anstieg des realen BIP fiel im ersten Quartal auf 1,1 Prozent. In China bewirkten die Bestrebungen der Regierung, die Verschuldung des Landes einzudämmen, in den ersten fünf Monaten dieses Jahres eine Verlangsamung der Investitionstätigkeit wie auch des privaten Konsums. „Die jüngste Senkung der Mindestreservesätze für Finanzinstitute lässt indessen vermuten, dass Peking im Falle einer eventuellen ausgeprägteren Konjunkturabschwächung – die nicht zuletzt aus der Eskalation des Handelskonflikts mit den USA entstehen könnte – nicht untätig bleiben wird“, meint der luxemburgische Ökonom.

Federal Reserve setzt Leitzinssatz zum zweiten Mal 2018 herauf

Wie erwartet setzte die US­amerikanische Federal Reserve im Juni ihren wichtigsten Leitzinssatz zum zweiten Mal in diesem Jahr um 25 Basispunkte herauf. „Die Währungshüter beabsichtigen nach wie vor zwei weitere Anhebungen bis Jahresende, was die Obergrenze des US­Referenzzinssatzes im Dezember auf 2,5 Prozent brächte.“ In der Eurozone kündigte der Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, die Beendigung der quantitativen Lockerung für Ende dieses Jahres an. Die monatlichen Anleihekäufe werden in ihrem Volumen von 30 Milliarden Euro heute auf 15 Milliarden Euro ab Oktober reduziert und zum Jahresende eingestellt. Draghi betonte auch, dass die Leitzinsen bis mindestens Spätsommer 2019 unverändert bleiben.

Die Schwäche mehrerer Schwellenländer­Währungen drücken auf ihre Aktienmärkte

Im Juni bewegten sich die Aktienmärkte kaum. Im Berichtsmonat legte der US­amerikanische S&P 500 leicht zu, der europäische Stoxx 600 und der japanische Topix hingegen gaben etwas nach. Die Schwellenländer entwickelten sich besonders schwach; der MSCI Emerging Markets büßte 4,6 % (in USD) ein. „Die Schwäche mehrerer Schwellenländer­ Währungen wie der türkischen Lira, des brasilianischen Real sowie unlängst des chinesischen Yuan, drückten erheblich auf die Aktienmärkte der jeweiligen Länder“, sagt Guy Wagner abschließend. „Allgemein betrachtet werden die Aktienmärkte derzeit belastet durch die zunehmende Gefahr von Handelskonflikten sowie – wegen der allmählichen zinspolitischen Straffung in den USA – durch die geringere Liquidität in US­Dollar.“

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