Risikoorientierte Ausrichtung bleibt, wird aber ausgewogener

Die Konjunktur befindet sich weltweit nach wie vor im Wachstumsmodus. In den großen Wirtschaftszonen USA, Euroraum, Japan und China liegt das Wachstum weiterhin über Trend ­ was im vergangenen Jahr die Anlagemärkten so ertragreich gemacht hat.

Karen Ward, Chief Market Strategist EMEA bei J.P. Morgan Asset Management, analysiert in ihrem Anlageausblick für das zweite Halbjahr 2018 die aktuelle Marktsituation und was dies für Anleger bedeutet.

Executive Summary von Karen Ward:

­ Unseren Anlageausblick für 2018 haben wir überschrieben mit: „Der letzte Vorhang fällt erst, wenn die Zentralbanken die Reißleine ziehen“. Wir haben erläutert, dass der Zyklus zwar relativ weit fortgeschritten ist, es aber noch keine überzeugenden Anzeichen für eine vollständige Auslastung der Weltwirtschaft gibt. Bis die Inflation wieder Einzug gehalten hat, dürften die Zentralbanken weltweit die geldpolitischen Zügel locker halten, was Risikoanlagen weiterhin stützen sollte, lautete unsere Einschätzung.

­ Da die Arbeitslosigkeit in den USA mittlerweile unter 4 % liegt, hat die Federal Reserve (Fed) inzwischen begonnen, ihre expansive Geldpolitik zurückzufahren. Die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank of Japan (BoJ) dagegen sind noch keinen Zinsschritt gegangen. Die lockere Geldpolitik jenseits der USA belastet nach wie vor die monetären Bedingungen weltweit, und 10­jährige US­Staatsanleihen haben es nicht geschafft, für längere Phasen ein Niveau von mehr als 3 % zu erreichen.

­ Womit wir vielleicht nicht gerechnet hatten, waren die zunehmend vernehmbaren politischen Hintergrundgeräusche – insbesondere von Seiten der US­Regierung. Die Gefahr eines internationalen Handelsstreits dämpft die Stimmung in den größten Exportländern Europas und Asiens.

­ Anzeichen für eine Schwäche bestehen in den USA nicht. Die Wachstums­ und Zinsdifferenzen haben den US­Dollar unter einen beträchtlichen Aufwärtsdruck gebracht, was wiederum einige Schwellenländer vor Herausforderungen stellte.

­ In der zweiten Jahreshälfte erwarten wir eine gewisse Beschleunigung des Wachstums außerhalb der USA, da sich die zugrunde liegenden Treiber der synchronisierten Erholung – Beschäftigungswachstum und höhere Verfügbarkeit günstiger Kredite – wieder geltend machen.

­ Durch die Kombination aus robusten Unternehmensgewinnen und gefallenen Kursen erscheinen die Aktienbewertungen weniger ausgereizt als zu Jahresbeginn. Wir erwarten bis zum Jahresende moderate Zugewinne bei Aktien, während die Kurse von Staatsanleihen nachgeben.

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