Und wie Versicherer helfen

Ein großer Sportwettbewerb wie die Fußball­Weltmeisterschaft 2018 in Russland ist immer auch mit zahlreichen Risiken verbunden – für das Gastgeberland und die Organisatoren, Sponsoren und Fernsehanstalten und nicht zuletzt jeden einzelnen Fußballspieler oder Fan. Entertainment­Versicherer wie die Allianz helfen, Missgeschicke und Pannen aller Art zu beheben, so dass die „größte Show der Welt“ wie geplant weitergehen kann.

„Jeder große Sportwettkampf bedeutet zahlreiche Risiken – große, kleine, wahrscheinliche und unwahrscheinliche. Nur eines ist sicher: Niemand könnte sie alleine tragen“, erklärt Michael Furtschegger, Head of Entertainment International bei der Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS). „Ohne Versicherung gäbe es keine WM, keine Olympiade und wohl überhaupt keinen organisierten Leistungssport.“

Kleine Übertragungspanne, großer Schaden

Glücklicherweise musste eine Fußball­Weltmeisterschaft bisher noch nie unterbrochen oder verschoben werden. Wenn sich jedoch die Eröffnungszeremonie auch nur um paar Minuten durch einen Stromausfall oder Übertragungsfehler verzögern würde, würden Werbeslots ausfallen und damit TV­Sendern weltweit Verluste einbringen. Neben technischen Pannen könnten auch extremes Wetter, Naturkatastrophen, Epidemien und Terrorattacken zu Absage oder Verschiebung einer großen Sportveranstaltung führen.

Hooligans und Terrorgefahr als größte Risiken
„In Russland sind Hooligans und Terror die größten Risiken, während der Zika­Virus vor vier Jahren in Brasilien das Hauptthema war“, sagt Furtschegger. Reise­ und Verletzungsrisiken für Privatpersonen sind nicht auf die leichte Schulter zu nehmen: Hooligans können einen Zuschauer verletzen, ein Fan unter mangelhaften Sicherheitsvorkehrungen zu Schaden kommen oder ein Spieler durch ein aggressives Foul das Ende seiner Profifußballkarriere erleiden.

Die Versicherungswirtschaft bietet quasi lückenlose Absicherung für alle Eventualitäten eines Megaevents ­ angefangen beim Bau der Stadien über Veranstaltungsausfall und Vermögensschäden für die Organisatoren und Sponsoren bis hin zu den persönlichen Gesundheits­ und Reiserisiken von Fans oder Spielern. Für die WM 2010 in Südafrika schätzte Lloyds das Versicherungsvolumen auf rund 9 Milliarden US­Dollar, darunter 4,8 Milliarden US­Dollar allein für Stadien und Trainingsstätten. „Diese Versicherungssummen werden wahrscheinlich in Russland angesichts der hohen Investitionen übertroffen“, erwartet Furtschegger. Offiziell rechnet Russland mit Ausgaben für die WM in Höhe von rund 12 Milliarden US­Dollar ­ darin sind Bau­ und Renovierungskosten für Stadien und Infrastruktur noch nicht enthalten.

Absicherung gegen Werberisiken

Die Deckung von Sach­ und Haftungsrisiken für ein Sportereignis gehört zum Standard. Zugleich entwickeln sich jedoch immer mehr Versicherungslösungen für spezielle Anforderungen von Unternehmen, die direkt oder indirekt an der WM beteiligt sind. Dazu zählen beispielsweise „Prize­Indemnity“­ oder „Over­Redemption“­Policen, die bei einem unerwarteten Turniererfolg den ­ zumindest für eine Seite schmerzhaften ­ finanziellen Verlust abmildern: So müsste eine Handelskette hohe Ausgaben stemmen, wenn sie Rabatt­ oder Geld­zurück­Aktionen an den Sieg des Nationalteams gekoppelt hat und dieser dann tatsächlich eintritt. Auch nationale Teams verschaffen sich finanzielle Puffer für vertraglich vereinbarte Boni­Zahlungen an Spieler. „Für den unwahrscheinlichen Fall, dass Nigeria ins Finale einziehen würde, würden vermutlich hohe Boni an die Spieler fällig, die die finanziellen Möglichkeiten der nationalen Fußballorganisation übersteigen könnten. Hier sind individuelle Versicherungslösungen denkbar“, erklärt Furtschegger.

Der Weltfußballverband Fifa, Organisatoren in Russland, Sponsoren oder Medienunternehmen sowie die nationalen Teams kaufen den Versicherungsschutz schon weit im Vorfeld ein. Experten der AGCS haben vor Ort in Russland Stadien und Sicherheitskonzepte geprüft und dann die Verträge verhandelt. „Wer jetzt noch eine Versicherung bräuchte, ist spät dran”, sagt Furtschegger. „Doch wir sehen noch immer die eine oder andere Last­Minute­Anfrage für die Versicherung von Werbekampagnen.“

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