Fidelity Marktkommentar

Raymond Ma, Fondsmanager des Fidelity Greater China Fund, erläutert, wer von der Aufnahme chinesischer A­Aktien in den MSCI Emerging Markets Index profitiert: Konsumgüter, IT und Industrie profitieren Institutionelle Anleger engagieren sich stärker in China

­ A­Aktienmarkt wird effizienter und liquider

In Kürze wird der Indexanbieter MSCI rund 230 in China notierte Festlandaktien, auch A­Aktien genannt, in seinen Schwellenländerindex aufnehmen. Der Prozess erfolgt in zwei Etappen im Juni und September. Zugutekommen wird dies vor allem jenen Branchen, die bereits heute von strukturellen Langfristtrends in China profitieren. Dazu zählen die Sektoren Konsumgüter, Informationstechnologie und Industrie.

Die Aufnahme dürfte dazu führen, dass sich institutionelle Investoren aus dem Ausland stärker am chinesischen Aktienmarkt engagieren. Auf mittlere bis lange Sicht wird das den A­Aktienmarkt effizienter und liquider machen.
Noch sind am Markt für chinesische Festlandaktien Privatanleger tonangebend. Das heißt: Kursbewegungen werden tendenziell durch kurzzeitiges Marktgetöse und den Herdentrieb bestimmt. Mit dem wachsenden Anteil institutioneller Anleger sollte sich das aus unserer Sicht ändern. Künftig werden die Kurse stärker von Fundamentaldaten und weniger vom kurzfristigen Marktrauschen beeinflusst.

Großanleger wie Versicherungen oder Pensionsfonds haben meist langfristige Gewinner im Visier. Weil die Chinesen immer mehr konsumieren und die Industrie im Land modernisiert wird, dürften diese beiden Branchen in den nächsten drei bis vier Jahren nachhaltig und solide wachsen. In den kommenden Jahren rechnen wir bei ihnen deshalb mit einer überdurchschnittlichen Kursentwicklung.

Der Ankündigung von MSCI, A­Aktien in seine Indizes einzubeziehen, sind Schritte Pekings zur Öffnung der Kapitalmärkte im Reich der Mitte vorausgegangen. Um Anlegern aus dem Ausland den Zugang zu seinen Kapitalmärkten zu eröffnen, hat China in den vergangenen Jahren zahlreiche Maßnahmen ergriffen. Hierzu gehören die Stock­Connect­ Programme und die Abschaffung der Beteiligungsgrenze für ausländische Banken. Dadurch können ausländische Investoren Kontrollmehrheiten an Wertpapierhäusern, Terminhandelsunternehmen und Vermögensverwaltern erwerben.

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