Staat spart hunderte Millionen Euro
Wegen des komplizierten Antragsverfahren lassen viele RiesterSparer ihre staatlichen Zulagen verfallen. Wie das Wirtschaftsmagazin ‘Capital’ (Ausgabe 5/2018, EVT 19. April) anhand zuletzt verfügbarer Ministeriumszahlen ermittelte, waren es allein 2014 mehr als zwei Millionen RiesterSparer, die ihre Zulagen nicht abforderten. Das spart dem Staat jedes Jahr hunderte von Millionen Euro.
Von den rund 13 Millionen RiesterSparern, die regelmäßig in ihren Vertrag einzahlten,
erhielten laut ‘Capital’ zuletzt nur 5,9 Millionen den vollen Bonus. Insgesamt 10,9
Millionen erhielten überhaupt irgendeine Zulage zu ihrem Sparbeitrag. Wie komplex und betreuungsintensiv das Zulagensystem ist, verdeutlicht die extra dafür geschaffene Zentrale Zulagenstelle für Altersvermögen im märkischen Brandenburg mit über 1.300 Mitarbeitern.
Dabei beinhaltet die RiesterZulage nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) zugleich auch einen Pfändungsschutz im Fall einer Privatinsolvenz. Wer seine staatliche Zulage jedoch nicht abruft, ist nicht vor einer Pfändung geschützt. Denn das RiesterKapital ist zwar grundsätzlich vor dem Zugriff von Gläubigern sicher, aber eben nur, wenn für die staatliche Zulage tatsächlich wenigstens ein Antrag vorliegt.
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